Lachen. Wir sollten viel mehr lachen.
Kürzlich habe ich eine Anzeige für Kurse in Lachyoga gesehen und schon ging es mir viel besser. Ich habe mir dazu ein Filmchen auf youtube angeschaut und unverzüglich kringelte ich mich vor Lachen.
Das Lachen verging mir, als ich ein paar Zeitungsseiten weiter von gescheiterten Sternen las, die lediglich Zimmertemperatur erreichen und kein Licht aussenden können.
Wussten Sie, dass Sterne scheitern können? Haben Sie eine Vorstellung davon, wieviel Druck auf einem kleinen Stern lastet?
Klar, die großen Sterne zünden eine Kernfusion nach der anderen, aber was ist mit den Kleinen, die es nicht schaffen? Was fühlt so ein gescheiterter Stern? Allein in seiner Finsternis, kalt ist ihm und die anderen Sterne zeigen mit allen Zacken auf ihn, und ihr Strahlen lässt seine Existenz noch dunkler wirken.
Wer gibt ihm Trost? Wer bringt ihn zum Lachen? Vielleicht das Fernsehprogramm? Aber nein, was lese ich da? Fernsehen verkürzt die Lebensdauer.
Eine Stunde Fernsehen kostest 22 Minuten Lebenszeit. Wer dazu noch raucht, trinkt und Chips isst, braucht erst gar nicht mehr aufzustehen.
Bewegung würde Abhilfe schaffen, aber jetzt sagen Sie mal einem Stern, er solle sich bewegen! Ist doch kein Planet. Dann kleben unsere Problemsterne lieber schmollend im Himmelseck und träumen davon, entdeckt und zum Star zu werden. Genau das ist jetzt geschehen. Die Wissenschaftler sind begeistert und auch wenn die Entfernung höchstens eine Wochenendbeziehung zulässt, könnte das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden.
So absurd es klingt, eine Freundschaft verbindet auch den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch mit dem Dalai Lama. Letzerer war kürzlich mal wieder im Lande.
Er könne sich vorstellen, als Honigbiene wiedergeboren zu werden, scherzte Seine Heiligkeit.
Auf dem dazugehörigen Bild trug er wie immer einen gelb-güldenen Überwurf und lächelte schelmisch – und sah aus wie eine Parallelinkarnation von Willi aus Biene Maja.
Überhaupt, was das Äußere betrifft, hat es der Dalai Lama einfach. Von einem Mann in seiner Position erwartet man keine Extravaganzen sondern ein traditionelles Kostüm und einen bescheidenen Haarschnitt. Die erlauchten Füße steckt er dazu gerne in Zehentreter, sogenannte Flipflops. Bescheiden ist der Mann, bescheiden wie der Sommer 2011, der allerdings die Grenzen des modisch Möglichen neu definiert.
Die Sommernacht 2011 bewegt sich zwischen Flipflops und Wollmütze. In der Frankfurter Bahnhofsviertelnacht habe ich gesehen, dass beides an einem Abend möglich ist, aber vielleicht unterlag ich auch nur einer Halluzination des Welle-Teilchen-Dualismus, der besagt, dass jeder Mensch zugleich einen Sandalen- und einen Wollmützen-Charakter hat, aber je nach Körperausdünstung nur der eine oder der andere in Erscheinung tritt.
Immerhin, die Menschen nehmen den Sommer langsam mit Humor. Gestern sagte einer im Laden: „Des is die Rache vom Kachelmann“. Und lachte.
Ha, ich gehe jetzt zum Lachyoga und wunder mich über gar nichts mehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen