Hier finden sich einige ausgewählte Beiträge aus Meinblogwalters altem Blog:
Donnerstag, 21. Juni 2007documenta 12: Das Lied vom Turme Template
Ein Unwetter ließ den zwölf Meter hohen Turm Template des chinesischen Künstlers Ai Weiwei einstürzen. Spontane Reaktion des Künstlers: Der Turm sei jetzt "besser als vorher" und "der Preis hat sich soeben verdoppelt".
Das Lied vom Turme Template
"Ui ui ui", sprach der Künstler Ai Weiwei
Als er sein Kunstwerk bersten sah
Und strich bedächtig seinen Künstlerbart,
Wie ein Künstler im Gesicht ihn stehen hat.
Und Sturm und Aufruhr hinter seiner breiten Stirn
Tobten im fernöstlichen Gehirn
Doch ewig und im Kreis verläuft die Zeit
Was ist das wird das war und keine Ewigkeit
Und in des Künstlerhirnes grinden Brei
Des weisen Künstlers Ai Weiwei
Macht Ruhe und Gelassenheit
Mit Gleichmut schnell sich wieder breit
Durch schmalgeschlitzten Augenraum
Sieht er den Turm sich neu aufbaun
Schöner noch im Horizontalen
Er nimmt's wie's kommt, sintemalen
Die Klugheit vieler Väter-Generationen,
Die solch einem Künstlerhirne innewohnen,
Ist mit Tüchtigkeit gekoppelt:
Soeben hat sich der Preis verdoppelt.
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"Oi oi oi", sagte Merethe Schmuh,
Vom Johnny Schmuh die Fruw,
Als sie des Turmes Trümmer sah.
"Der is ja net bloß schiehief, der is geborsten gar."
"Des g'hört so", sagte naseweis ihr wackrer Mann,
Den einen Kunstkenner getrost man nennen kann.
Montag, 11. Dezember 2006
ADHS bei Handybenutzern
Immer weniger SMS. Grund: Aufmerksamkeits-Defizit / Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) bei jugendlichen Handybenutzern. Schon jeder siebte Jugendliche kann eine einfache SMS nicht mehr in einem Rutsch durchlesen. Schreiben ist fast gar nicht mehr möglich. Die Kurzmitteilung der Zukunft, so Experten, bestehe aus einem Bild und maximal einem sich irgendwie darauf beziehenden einsilbigen Lautwort. (PS: Für alle, die beim Lesen dieser Nachricht abgelenkt wurden, sei es durch Handy, eMail, Fernsehprogramm oder Nase popeln und die es dennoch bis hierher geschafft haben, nun aber rätseln, wie alles anfing: Das erste Wort dieses Berichts ist "immer". Den Rest bitte selber nochmal lesen).
Donnerstag, 4. Januar 2007
Fiese Tricks der Gebrauchsgüterindustrie
Geheime, suggestive Botschaften in Frischhaltedosendeckel eingearbeitet.
Manche meinen, Außerirdische dreschen Kreise in Kornfelder. Mag ja sein, aber noch beunruhigender ist, was jetzt schwedische Verbraucherschützer heraus gefunden haben.
Ein internationaler Ring aus Herstellern, Marketingstrategen und Psychologen versucht Verbraucher durch geheime, unter normalen Umständen bewusst nicht wahrnehmbare Botschaften zu indoktrinieren und zum verstärkten Kauf bestimmter Produkte zu bewegen.
Der Beweis:
Hier ein handelsüblicher Frischhaltedosendeckel bei normalem Licht betrachtet:
Und hier derselbe Deckel bei Gegenlicht:
Diese, auf den ersten Blick harmlos erscheinenden Muster, so Prof. Ludvig Lindbergen von der Universität Örebro, prägen sich gerade bei nicht bewusster Wahrnehmung ins Unterbewusstsein des Wahrnehmenden ein und verursachen eine nicht zu steuernde ( da nicht bewusst wahrgenommene) Abhängigkeit in Bezug auf den Träger des Musters. Das mit der Sucht einhergehende Unwohlsein kann nur behoben werden durch Anhäufung weiterer Gegenstände, die solche Muster enthalten. Eine Anhäufung solcher Gegenstände jedoch verstärke die Sucht. "Ein Teufelskreis", so Björn Lund vom schwedischen Vebraucherschutzbund.
Der Betroffene weiß in der Regel nicht, was, warum und wieso er das tut was er tut. So ist der Fall einer Hausfrau bekannt geworden, deren Mann, nach einer Woche Montage am Öresund ins heimische Uppsala zurückkehrend, seine Frau in verwahrlostem Zustand zwischen Bergen aufgeschichteter Frischaltedosen auf dem Küchenboden liegend auffand. An ihre linke Backe hielt sie einen Plastikdeckel gepresst.
So weit muss es nicht kommen. Falls Sie sich selber dabei ertappen, wie Sie einen verdächtigen Deckel länger als schicklich betrachten, vielleicht gar das Verlangen haben, ihn an die Lippen zu führen, sollten Sie sich an ihre Verbraucherschutzzentrale vor Ort wenden oder eine psychologische Beratungsstelle aufsuchen.
Freitag, 6. Juli 2007
Sprachkurs, multilingual II. Für Fortgeschrittene und Vegetarier
Urlaubszeit - fremde Länder, andre Sitten, komische Menschen, absurde Sprachen.
Das muss nicht sein. Lerne, den anderen zu verstehen, lerne ihn kennen, beherrsche seine Sprache - mit meinblogwalters Schnellsprachkurs nach der revolutionären rückwärts-les'-und-lern'-Methode in zwei Lektionen.
2. Lektion: Endgültige Vokabeln
-drawa: serbischer Anglizismus für Preis, Auszeichnung
-tarkotsira: alttranssylvanisch für Blutsauger
-dracula: rumänisch, flappsiger Ausdruck für EC-Karte
-talasnekuar: zypriotische Salatspezialiät
-talasnebür: türkische Salatspezialität
-talasalocur: griechische Salatspezialität
-ffluw: plattdeutscher Ausdruck für lasch, dröge (aber in der Sache hart)
-ittö: schwäbisch-alemannischer Diminutiv für Vollbachel
-egüzmu: türkischer Ausdruck, bedeutet soviel wie: Heute hier, morgen dort - bin kaum da, muss ich fort.
(Noch ein kleiner Tipp für Insider: Sollte irgendwo das Wort Bier nicht verstanden werden, hilft die Geste mit dem Zapfhahn - außer in Albanien, dort bedeutet diese Geste: "Ich zieh' dir an den Haare und reiß dir den Eier ab!")
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Das alles und noch mehr befindet sich unter meinblogwalter.towday.net
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