tag:blogger.com,1999:blog-25575560678837414212024-03-05T09:43:23.226+01:00Meinblogwalters NotizenHumor ist, wenn man trotzdem lebt - Geschichten, Glossen, Satiren, Unsinn, ErleuchtungAnonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.comBlogger29125tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-12752889459342867762012-08-21T16:01:00.000+02:002017-01-26T13:13:32.965+01:00Der Name der Melone und die Vorteile freier Marktwirtschaft<div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: large;"><br />
</span> </div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;">Heute habe ich eine namenlose Melone gegessen. Manche Melonen haben einen Namen, andere nicht. In Turkmenistan wurde eine Honigmelone auf den Namen Arkadag getauft. Das heißt Beschützer und ist - wie sollte es anders sein - der Beiname des beinahe allseits beliebten Präsidenten Gurbanguli Berdimuchamedow. Weil eine Honigmelone selten alleine kommt, wurde auch eine Wassermelone nach ihm benannt. Sie heißt schlicht „Präsident“. </span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;"><br />
</span> </div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;">Es zeichnet Diktatoren aus, einen absurden Personenkult zu treiben. Berdimuchamedows Vorgänger, Saparmurat Nijasow, nannte sich Turkmenbashi, Vater aller Turkmenen, oder auch Diamantkranz des Volkes. Als er sich auf Rat seiner Ärzte das Rauchen abgewöhnen musste, erließ er ein allgemeines Rauchverbot in der Öffentlichkeit. </span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;"><br />
</span> </div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;">Die Kims in Nordkorea bezeichnen sich als Sonne, ewige Präsidenten, ewige Führer der Partei und ewiger Gesichtsausdruck über drei Generationen hinweg.</span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;"><br />
</span> </div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;">Besonders blühend und blähend waren die Beinamen des rumänischen Diktators Nicolae Ceausescu: Großer Kommandant, Titan der Titanen, glorreiche Eiche aus Scorniceti, Sohn der Sonne, unser irdischer Gott, Genie der Karpaten, der Auserwählte. </span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: normal;"><br />
</span> <span style="font-size: normal;">Bei uns heißen Herrscher Mutti oder Birne – Merkel oder Kohl. Doch kein Bauer käme auf die Idee, seine Birne Helmut zu nennen und kein Kind würde seine Mutter Merkel rufen. Vorbei sind die Zeiten absoluter Herrscher in Deutschland und in Bayern. Franz Josef Strauß ist schon lange tot und Helmut Schmidt konnte seinerzeit nicht einmal die allgemeine Rauchpflicht durchsetzen. </span><br />
<span style="font-size: normal;"><br />
</span> <span style="font-size: normal;">Kein Mensch möchte vom Pfirsich Sigmar Gabriel essen oder das Hefeweizen Horst Seehofer trinken. Das ist vielleicht die größte Errungenschaft freier Marktwirtschaft: Eine Pflaume mit Namen Angela oder ein Radieschen Rösler blieben in den Regalen liegen, bis sie schimmelten und eine neue Regierung an der Macht ist. </span></div><div style="font-family: Georgia,"Times New Roman",serif;"><span style="font-size: large;"><br />
</span></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-6734119448269490832012-06-15T15:11:00.001+02:002012-06-18T14:24:44.937+02:00Jogi Löws Freudentanz beim Holland Spiel: Was wirklich geschah Warum der Freudentanz von Jogi Löw beim Holland Spiel?<br />
<br />
1. Gomez brachte seine Frisur in Ordnung<br />
2. Es fiel ein Tor<br />
3. Hansi Flick hat einem Balljungen den Ball weggestupst<br />
4. Ein Balljunge hat Hansi Flick weggestupst <br />
5. Der Eismann kam mit einer Portion Vanille - Stracciatella <br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/V7h2hVUpqFA?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
<br />
Antworten bitte per Kommentar zusenden.<br />
Ihr MBW<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-46699324620074643932012-05-03T15:03:00.009+02:002013-03-14T18:07:27.368+01:00Der Brasilianer in mir<span id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="white-space: pre-wrap;"></span><br />
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Die Dame meines Herzens kann vieles, aber vielleicht am besten kann sie Dinge im Voraus planen. Tage, Wochen, Monate, wenn nicht gar Jahre. Sie hat den ewigen Kalender im Kopf und alle wichtigen Termine im Blick. Es würde mich nicht wundern, wenn sie für den 16. Mai 2014 einen Ausflug geplant hätte, an einen Ort, von dem ich bisher noch nicht einmal weiß, dass es ihn gibt. Sie weiß es.</span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><br /></span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Sie denkt, das sei normal und ihr Verhalten mir gegenüber schwankt zwischen Unglaube und Mitleid, wenn ich wieder einmal keine Ahnung habe, auf welchen Wochentag ein bestimmtes Datum fällt oder wie viele Tage es noch sind, bis zur Einschulung ihres Neffen dritten Grades. Dabei kann auch ich äußerst penibel sein. Wenn zum Beispiel eine Schublade offen steht, werde ich unruhig und nervös. Ich kann nicht mehr klar denken, bis die Schublade geschlossen wurde und so die Ordnung der Dinge wieder hergestellt ist. Immerhin ist es mir egal, ob das an einem Dienstag oder Mittwoch geschieht. Hauptsache, die Schublade wird geschlossen. Und zwar sofort.</span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><br /></span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Inzwischen wurde bekannt, dass der französische Präsidentschaftskandidat François Hollande Türen von Zimmern und Schränken offen stehen lässt. In meinem ganz persönlichen Land wäre das ein Skandal, aber die Franzosen sind ja sowas von nonchalant. Sie sagen ohlala, comme çi, comme ça und schauen lediglich nach, wessen Unterwäsche im Schrank liegt und ob Minderjährige im Zimmer sind. Da könnten wir Deutschen uns eine Baguettescheibe von abschneiden, vorausgesetzt, das Baguette wurde aus Dinkelmehl gebacken oder sonstwie eingedeutscht und hat somit die Berechtigung zur doppelten Staatskörnerschaft erhalten. </span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><br /></span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Was dem Franzosen sein Baguette, ist dem Deutschen sein Terminkalender: Er trägt ihn stets bei sich. Die Dame meines Herzens ist eine Virtuosin des Terminkalenders. Ich glaube, sie nimmt an geheimen Wettbewerben teil, bei denen Menschen darum eifern, wessen Kalender mehr Einträge und kryptisches Gekritzel vorzuweisen hat. Ich hoffe, dass sie nicht plant, mich in diese Kreise einzuführen. Ich wüsste nicht, wann ich für so etwas Zeit hätte. </span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><br /></span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Dabei gibt es für alles eine Zeit und ein jegliches hat seine Zeit, wie es im Buche des Predigers </span><a href="http://www.die-bibel.de/online-bibeln/luther-bibel-1984/bibeltext/bibel/text/lesen/stelle/21/30001/39999/ch/f182a2e60a496952f249dc6eef928161/" target="_blank"><span style="color: #1155cc; font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Kohelet 3, 1-8</span></a><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"> heißt. Das Raum-Zeit-Kontinuum hingegen besagt, dass, wer an der Zeit schraubt, auch den Raum verändert oder anders ausgedrückt: Die Dame meines Herzens und ich sind vielleicht in unterschiedlichen geistigen Räumen heimisch.</span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"> </span></b></div>
<div dir="ltr" style="margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-indent: 12.75pt;">
<b id="internal-source-marker_0.7072173727210611" style="text-indent: 0px; white-space: normal;"><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Der Schriftsteller João Ubaldo Ribeiro verließ 1990 den Raum seiner Heimat Brasilien, um für ein Jahr in Berlin zu leben. Vollkommen seltsam erschienen ihm die genauen Zeitvorstellungen der Deutschen, ihr fester Glauben, sich über die Zukunft Gewissheit verschaffen zu können, ihre Ernsthaftigkeit, mit der sie Termine vereinbaren. Ribeiro </span><a href="http://www.amazon.de/Ein-Brasilianer-Berlin-suhrkamp-taschenbuch/dp/3518388525/ref=sr_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1336050907&sr=1-3" target="_blank"><span style="color: #1155cc; font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">schrieb</span></a><span style="font-family: "Georgia"; font-size: 16px; font-weight: 400; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">, dass ein Brasilianer die Frage, was er zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft machen werde, schlichtweg nicht begreifen könne. Die Brasilianer hätten, laut Ribeiro, meistens nicht die geringste Vorstellung davon, was sie in der nächsten halben Stunde oder gar am nächsten Tag tun werden und das deutsche Verständnis von Planbarkeit sei für einen Brasilianer absurd und sinnlos. Jetzt weiß ich: In mir lebt ein Brasilianer. Ein Brasilianer, der auf geschlossene Schubladen besteht. Ich muss das nur noch der deutschen Dame meines Herzens beibringen. Mal schauen, wann sie einen Termin für mich hat...</span></b></div>
<br /><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-23307652804086666712012-04-23T10:32:00.000+02:002013-03-14T18:09:42.620+01:00Frühlings Schlummern<span id="internal-source-marker_0.8587362146504166" style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Es ist soweit. Die Natur erwacht, Blüten blühen, Murmeltiere beenden ihren Winterschlaf und die Menschen hasten nicht mehr durch die Straßen. Gemächlich schlendern sie und werfen wohlwollende Blicke auf die Reize des anderen Geschlechts. Die Heuschnupfler reiben sich die Augen und die Zecken beziehen Stellung.</span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Noch ist es kühl, aber der Frühling kommt, und er wird große Anforderungen an uns stellen. Das Fahrrad sollte instand gesetzt und der Balkon neu bepflanzt werden. Alte Kleider müssen aussortiert, neue gekauft und Zehennägel akkurat geschnitten werden.</span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das soziale Umfeld erwartet eine gewisse Frühjahrsmüdigkeit. In Kneipen hört man Gespräche wie: “Nicht müde? Bist du krank, gehts dir nicht gut?” Laut Frühjahrsmüdigkeitsaufsichtsbehörde sollte dieses Problem aber spätestens Ende April durchstanden sein.</span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dann wollen wir gesund leben und spazieren gehen, in die Wälder, über die Felder, vorbei an aufdringlichen, leinenlosen Hunden, umschwärmt von liebestollen Bienen.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Endlich kann man bei noch viel zu kühlen Temperaturen mit zugeknöpften Jacken in Straßencafés sitzen und zusehen, wie die Sonne hinter der nächsten Häuserzeile verschwindet. Wir sehnen uns nach draußen, wollen vom Dunkel ins Helle treten, das Alte abstreifen, uns erneuern. Jetzt soll das körperlich-geistig Ganze auf Vordermann gebracht und die Strandfigur anvisiert werden.</span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Wer hat sich die letzten kalten und tristen Monate nicht vergangen an Süßem und Fetten? Der werfe den ersten Salat. Jetzt kommt Gesundes auf den Tisch. Vitamine, Mineralstoffe und Rhababersaft, dazu ein Calciumcocktail zur Vorbeugung gegen Sonnenallergie. Zur Optimierung unserer körperlichen Anmut treiben wir Sport - moment, übertreibe ich da nicht ein wenig? Würden wir gerne Sport treiben. Der eine mehr, der andere weniger, und ich vermute, es gibt Menschen, die sich dazu nicht aufraffen können. Für die Betroffenen habe ich auf der Homepage der</span><a href="http://www.apotheken-umschau.de/Abnehmen/Kalorien-verbrennen-im-Alltag--so-gehts-154901.html"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span><span style="background-color: transparent; color: #1155cc; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: underline; vertical-align: baseline;">Apotheken Rundschau</span></a><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> Trost gefunden. Dort las ich einen Bericht über das Verbrennen von Kalorien im Alltag.</span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> Es wird darauf hingewiesen, dass “mehr Bewegung” nicht zwangsläufig “mehr Sport” bedeuten muss, und dass man zum Beispiel durch Bügeln oder Einkaufstüten tragen Kalorien verbrennen kann. </span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Wunderbar, dann gehe ich jetzt in die Stadt, kaufe zwanzig Hemden und bügele sie anschließend. So werde ich ca. 100 Kilokalorien den Garaus machen. Wenn ich beim Einkaufen Treppen steige, auf dem Nachhauseweg ein wenig bergauf gehe und nach dem Bügeln den Müll runter bringe, die Fenster putze und staubsauge, verbrate ich nach grober Schätzung weitere 400 Kilokalorien. So könnte ich ewig weiter machen, es gibt immer genug zu tun.</span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">In Wirklichkeit aber frage ich mich, wer aufgrund der banalen Erkenntnis, dass man bei allen Bewegungen irgendwie auch Kalorien verbrennt, erst anfängt, sich überhaupt einmal zu bewegen - und wie dessen Leben davor aussah. Vielleicht ist für manche der Gang von der Couch zum gedeckten Tisch schon eine große Leistung und eine noch größere, vom Tisch wieder weg zu kommen. Wie dem auch sei, jeder Schritt tut gut und jedem Anfang wohnt bekanntlich ein Zauber inne.</span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Uns bleibt zu hoffen, dass der sogenannte Frühlingsanfang nicht nur ein fauler Zauber war - und dass es bald wirklich los geht.</span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-57581474490830271212012-03-22T14:16:00.000+01:002012-04-06T16:52:37.525+02:00Heiße Göre iPad<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgiDm8Fz5nswOrcOansKIByHIHTh3WAo3675jxMHHYHBdptQsbx2K6ekiq9WkTgosATXLz-sqnlFoQTboKxvR1vbjVRW19-az3FUeftR7FjioHr4m888aykauWZhaU-1VvGNsMur__3YTYe/s1600/256px-Rembrandt_Harmensz._van_Rijn_041.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgiDm8Fz5nswOrcOansKIByHIHTh3WAo3675jxMHHYHBdptQsbx2K6ekiq9WkTgosATXLz-sqnlFoQTboKxvR1vbjVRW19-az3FUeftR7FjioHr4m888aykauWZhaU-1VvGNsMur__3YTYe/s1600/256px-Rembrandt_Harmensz._van_Rijn_041.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Verwendung einer frühen Version des neuen iPads<br />
Die Blendung Simsons<br />
Rembrandt van Rijn, 1636<br />
Öl auf Leinwand, 205 cm × 272 cm<br />
Städel<br />
Quelle: <a href="http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Rembrandt_Harmensz._van_Rijn_041.jpg&filetimestamp=20050521031246" target="_blank">wikipedia</a> </td></tr>
</tbody></table>
<br />
Das neue, stechend scharfe iPad soll Blinde sehend machen und die Sehenden bis zur Erblindung blenden. Außerdem kann es sich auf 47 Grad Celsius erhitzen und sodann als Heizdecke verwendet werden.<br />
Folgende aktuelle Apps stehen zur Verfügung:<br />
<br />
iTitanen- und Zyklopenblender<br />
iSpiegeleibräter<br />
iStövchen<br />
iFegefeuer und Hexenverbrenner<br />
und iEmergency für den schnellen Abgang, falls die Sache zu heiß wird.<br />
<br />
Die nächste, kommende Generation des iPad soll vorwiegend als Tauchsieder verwendet werden.<br />
<br />
<br /><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-68839740414999767882012-03-17T14:06:00.001+01:002013-03-14T18:13:32.769+01:00Affentheater und Rock 'n' Roll<br />
<div class="Glosse">
Es ist mächtig was los im Frankfurter Zoo. </div>
<div class="Glosse">
Gaby ist da, Gaby ist der Star. </div>
<div class="Glosse">
Knopfgroße schwarze Augen, rosa Lippen und Nase, dunkelbraunes Fell: Ein Klammeraffenknäuel, das von seiner Mutter nicht angenommen wurde und nun an der Flasche eines Pflegers hängt.<br />
<br /></div>
<div class="Glosse">
The Godfather of Verstoßene Tierbabies war bekanntlich Knut, der süßeste Eisbär seit Erfindung der Tierpfleger. Als Baby geliebt, als Kind verlassen, als junger Erwachsener von alten, zottigen Weibern gemobbt, ins Wasser geplumpst und tot. Ein kurzes, intensives Leben. </div>
<div class="Glosse">
Dem feisten Capitano der Costa Concordia, Signore Schettino, wäre das nicht passiert. Wenn der stolpert, fällt er in ein Rettungsboot. Doch das ist ein anderes Thema. Zurück in den Frankfurter Zoo.<br />
<br /></div>
<div class="Glosse">
Auch Shakira hat ein Junges zur Welt gebracht. D<span style="color: black;">as Geschlecht des Babys kann noch nicht bestimmt werden, aber falls es ein Mädchen ist, wird es Emma, und falls es ein Junge ist, wird es Emanuel heißen. Mutter Shakira gehört wie Gaby zur Gattung der Goldstirn-Klammeraffen, die bekanntlich u.a. in Kolumbien leben, aber bei uns bisher nicht in ihrer Eigenschaft als Latino-Stars bekannt geworden sind.</span><br />
<span style="color: black;"><br />
</span></div>
<div class="Glosse">
<span style="color: black;">Obwohl Affendame Shakira beim Hüftewackeln ihrer singenden, ebenfalls aus Kolumbien stammenden Namensvetterin in nichts nachstehen dürfte, füllt sie damit keine Stadien und erhält auch keinen Plattenvertrag. </span></div>
<div class="Glosse">
<span style="color: black;">Ins Fernsehen könnte sie es schaffen. </span></div>
<div class="Glosse">
<span style="color: black;">Legion sind mittlerweile Sendungen wie "Eisbär, Affe & Co.", "Känguruh, Gnu und Lurch", "Braunbär, Wellensittich, Kakerlake" oder wie sie alle heißen. </span></div>
Es ist gut, dass es solche Sendungen gibt, in denen ganz normale Tiere in ihrem ganz normalen Alltag gezeigt werden. Pfleger inbegriffen. Wir lernen dabei, dass Zoos ursprünglich für Tierpfleger gebaut wurden und als es diesen langweilig wurde, füllte man die leer stehenden Gehege nach und nach mit Tieren aus aller Welt. Als es wiederum den Tieren langweilig wurde, bot man ihnen Schminck- und Benimmkurse sowie Catwalk-Training an<span style="color: black;">. Die Pfleger bekamen Unterricht in Dialekt und einheitliche Kleidung. </span><span style="color: black;">Dann holte man das Fernsehen. </span><br />
<span style="color: black;">„Deutschland sucht den Superaffen“ oder „Germany’s next Topanimal“ werden folgen. Rückblickend wird man irgendwann sagen: </span><br />
<span style="color: black;">Früher, in den Rock’n’Roll-Zeiten der Zoologischen Anlagen, da gab es noch richtige Stars, wie Knut, Flocke, Daseep, Heidi, das schielende Opossum, Lola, das Elefantenmädchen – und vielleicht auch Gaby.</span><br />
<span style="color: black;">Das Zeug dazu hat sie.</span><br />
Fotos von Gaby gibt's u. a. hier:<br />
<a href="http://www.fr-online.de/fotostrecken-frankfurt,1474580,11802756.html" target="_blank">Gaby in der Frankfurter Rundschau</a><br />
<br /><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-70084572678278919802012-01-31T13:42:00.001+01:002012-02-29T19:38:30.747+01:00Ich lache auch für KalauerWie bereits erwähnt, lache ich auch für Kalauer – und gleich werde ich auf einen wirklich einfältigen solchen zu sprechen kommen, den regelmäßig zu denken, ich mir nicht abgewöhnen kann. <br />
<br />
Doch zunächst zu einer anderen müßigen Frage: <br />
Wird es von Anfang an vertraglich fest gelegt, dass ein Tagesschau-Sprecher irgendwann auch eine Fernsehsendung moderieren darf? Oder muss er? Ist es ein Zwang oder eine Freude?<br />
<br />
Jens Riewa führte durch die „Deutsche Schlagerparade“, Eva Hermann brachte uns die „Schlagerparade der Volksmusik“ näher, Judith Rakers talked in „3nach9“ und Jan Hofer rockt das „Riverboat“.<br />
Und Marc Bator? (Es naht der Kalauer...) Der junge Mann mit den blauen Augen? Ich hätte mir von Wetterfee Claudia Kleinert folgende Ansage gewünscht: „Morgen überwiegend sonnig und warm und jetzt im Anschluss Marc Bator live aus Ulan Bator mit dem Mongolenstadl“. <br />
<br />
Doch dann erfuhr ich, dass Marc Bator die Sendung „Mein gutes Recht“ moderiert und nicht aus der inneren Mongolei stammt. Zu Marc Bator und „Mein gutes Recht“ heißt es auf wdr.de: „<a href="http://www.wdr.de/tv/meingutesrecht/team/bator.jsp" target="_blank">Er fragt kritisch nach, wenn Rechtsfälle unverständlich und langwierig sind</a>“.<br />
Ich frage mich, seit wann die Hauptstadt der Mongolei offiziell nicht mehr Ulan Bator sondern Ulaanbaatar heißt und ob wir bald von Maarcbaatar das neuste vom Tag erfahren. <br />
<br />
Wie auch immer, Ihr gutes Recht, vereehrte Leser und Leserinnen, ist es, jetzt noch zu erfahren, was ich kürzlich gesehen habe: Eine Hör-CD mit dem Titel „Auf der Suche nach Reinhardt und Nähe zu Gott“. <br />
Auch wenn mir dieser Satz grammatikalisch etwas verkrüppelt vorkam, hat er mich in seiner Dringlichkeit berührt. Ich wollte unverzüglich nach Reinhardt suchen, der, wer immer er auch sei, irgendwie verbunden sein sollte mit Gottes Nähe. Ich nahm das Hörbuch in die Hand um mehr zu erfahren – da zerfiel die Poesie in Prosa und aus Reinhardt wurde Reinheit. Der Untertitel: „Waschung, Opfer, Fegefeuer“. Weiter heißt es: "<a href="http://www.br-shop.de/produktwelten/wissen-sprachen/detail/art/radiowissen-religion-auf-der-suche-nach-reinheit-und-naehe-zu-gott-waschung-opfer-fegefeu/app/5/seite/20/q/Ein%20bisserl/" target="_blank">Reinheit ist in allen Religionen die Voraussetzung, um mit Gott, den Göttern und dem Himmel in Verbindung zu treten [...]</a>".<br />
Der gemeine Kalauer, der reiner Unsinn ist, reinigt für einen kurzen Moment von Vernunft und sollte anstelle der katholischen Beichte ritualisiert werden. Den passenden Kalauer hierzu erspare ich Ihnen und möchte zum Abschluss lieber noch einmal falsch aber sinnig zitieren: <br />
"Reinhardt ist in allen Religionen die Voraussetzung, um mit Gott, den Göttern und dem Himmel in Verbindung zu treten [...]".<br />
Bis zum nächsten Mal<br />
Ihr MBW<br />
<br /><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-9396406630128964312012-01-23T13:23:00.000+01:002012-01-27T14:31:12.002+01:00Die Welt bleibt ein Mysterium<br />
<span id="internal-source-marker_0.5874201448009331" style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">In
Buenos Aires, wo selbst die Mäuse sinnlich Tango
tanzen, fliegen Katzen auf anderer Leute Köpfe. </span><br />
<span id="internal-source-marker_0.5874201448009331" style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Zumindest einmal passierte dies, als ein Mann
während eines Ehestreites mit einer Katze nach seiner Frau
warf, diese aber nicht traf, woraufhin die Katze durch das offene Fenster
segelte und auf dem Kopf eines anderen Mannes landete.
Wer mehr erschrak, Mensch oder Katze, ist nicht bekannt. </span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Bekannt
gegeben hat hingegen ein Sprecher der Lufthansa, dass es an der
Maschine zu keinerlei Schädigung gekommen sei. An der Maschine
wohlgemerkt, die es mit einem Vogel aufgenommen hat. Und so befremdlich,
aber am Ende doch relativ bequem, es der Katze auf dem Kopf des Mannes
in Buenos Aires vorgekommen sein muss, so befremdlich, aber am Ende doch
absolut tödlich muss es für den Vogel gewesen sein, der vielleicht sein Leben lang dachte, das schlimmste, was ihm begegnen könnte, wären fliegende Katzen, und ansonsten unbeschwert durch
die Lüfte flog - bis er gegen ein Flugzeug prallte. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das passiert, wenn zusammen kommt, was nicht zusammen gehört. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Gut zusammen passen DIE LINKE und die SUPERillu. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Weniger gut eine gewisse Hanna und hr-iNFO. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Hanna hat eine sinnliche Ausstrahlung und lange schwarze Haare.
Sie trägt Strapsen, sitzt in atmosphärischem Ambiente auf einem Bett mit weißem Laken und neben ihr prangt der Schriftzug: "Viele wollen einfach nur reden. Gut zu wissen, worüber." - Hanna, hr-iNFO Hörerin</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das irritiert mich. Vielleicht ist es ein Druckfehler und müsste Hörherrin heißen. Der SUPERillu wäre das nicht passiert. Auf der </span><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Homepage der
SUPERillu findet man unter dem Stichwort "Erotik" ein paar "Sexy
Girls", die sich auch gerne unterhalten möchten. Zum Beispiel Dasa,
von der behauptet wird: "Dasa hat einen Privatparkplatz, wo man auch mal
schnell rückwärts hineinfahren kann."</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span> <br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Doch zurück zur Linken. Im Interview mit der SUPERillu, dem Blatt mit Ostalgie Garantie, versprach Gregor Gysi, nochmal "volle Kante" geben zu wollen. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Alleine oder mit anderen?</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ein kleiner Hinweis Herr Gysi: Es muss heißen "sich die Kante geben". Fragen Sie Oskar Lafontaine, der weiß gemeinhin bescheid. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Linke hat’s nicht leicht. Was soll aus ihr werden und wann und mit wem? </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Vielleicht weiß der Verfassungsschutz mehr dazu, aber das interessiert bald niemanden mehr, weil niemand den Verfassungschutz noch ernst nimmt. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Verlässlicher, zumindest in Bezug auf Epidemien, ist das web 2.0. Laut einer Untersuchung kann man mittels
sozialer Netzwerke kommende Seuchen am zuverlässigsten voraussagen. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Bei Twitter
wären dies momentan “Heidi und Seal”, gestern Mittag waren es noch
“Guttenberg” und “Unser Star für Baku”. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">In Anlehnung an Andy Warhol kann man sagen: "In der Zukunft wird jeder für 15 Minuten eine Seuche sein." </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">So jagt eine Seuche die andere
und das geht dann für Die Linke doch zu schnell. Jeder hat schließlich seine
Limitationen. </span><br />
<br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ich,
zum Beispiel, war kürzlich bass erstaunt, als ich in einem Artikel der
Frankfurter Rundschau folgendes las: “Auch wer aus dem Physikunterricht
sonst nichts behalten hat, kennt wenigstens das Ohmsche Gesetz [...]”. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das Ohmsche Gesetz - bekannt wie ein bunter Hund, nur ich kenne es nicht. Aber haben Sie schon einmal Katzen fliegen sehen? Die Welt bleibt ein Mysterium.</span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-37315759040450337832012-01-05T17:32:00.011+01:002012-02-06T17:25:16.108+01:00Dem Wahren, Schönen, Guten<span id="internal-source-marker_0.01287144331890644" style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 19px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br />
<h2>
<b>Was ist schon authentisch und wie können wir das Ganze beurteilen?<br />
Und lieben wir Herrn Wulff wie ein Rebornbaby?</b></h2>
<span id="internal-source-marker_0.8868621912506268" style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-size: 15px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Wir werden doch alle mal hinters Licht geführt. Kürzlich wurde bei einem Bericht des ZDF heute-journals der Bildungsdirektor der schweizerischen Gemeinde Könitz, Ueli Studer, interviewt.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">An der Wand hinter dem wackren Schweizer hing eine große, gut sichtbare Uhr (wie es sich in der Schweiz gehört, könnte man meinen). Sie zeigte 16 Uhr und drei Minuten an. Man sieht die Wanduhr, den Oberkörper des erzählenden Ueli Studer und seine gefalteten Hände, die auf einem Tisch liegen. 16 Uhr drei. Dann ein Schnitt auf Studers Hände. Seine Armbanduhr ist groß im Bild. Sie zeigt Punkt 16 Uhr.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Wollte das ZDF - Team dem Mann eins auswischen? War es eine kleine, beabsichtigte Bosheit: Seht her, auch in der Schweiz gehen Uhren falsch - oder steckte mehr dahinter?</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Der Schnitt auf gefalteten Hände dauerte exakt eine Sekunde, dann kam Studer wieder voll ins Bild, im Hintergrund die Wanduhr, die jetzt 16 Uhr und acht Minuten anzeigte. In einer Sekunde hat diese Uhr fünf Minuten gut gemacht, während die Armbanduhr des Ueli Studer in genau dieser Sekunde zwischen drei und acht Minuten nachging.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die Auflösung ist einfach. Weder vollzog die Wanduhr Sprünge, noch ging die Armbanduhr nach. Der Regisseur hat lediglich fünf Minuten Redebeitrag des (zugegenenermaßen) nicht gerade flott sprechenden Schweizers heraus geschnitten, und um diesen Schnitt zu kaschieren, hat er ein kleines Zwischenspiel mit gefalteten Händen eingebaut. Was für den Zuschauer wie ein kurzes Atemholen des Sprechenden wirkte, waren in Wirklichkeit fünf Minuten Gerede, die irgendwo im Nirwana verschwunden ist.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ohne die Uhren, wäre das nie aufgefallen, aber irgendeinen Indikator braucht es immer, damit die Wahrheit ans Licht kommt.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Im Leben ist es oft ein Geben und Nehmen und dabei spielt Ehrlichkeit eine entscheidende Rolle.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Listspinnen-Männchen, zum Beispiel, bringen ihrem zum Sex auserwählten Weibchen ein Geschenk mit. Ohne läuft gar nichts. Das Geschenk sollte ein proteinreiches Insekt sein, eingewickelt in Seide, fertig zum Verspeisen, dargebracht in Demut.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Manche Männchen versuchen zu schummeln und kredenzen ihrer Auserwählten eine bereits ausgelutschte Insektenhülle oder ein Wollknäuelchen.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die Damen jedoch sind schlau genug, noch während des Geschlechtaktes die Ware zu prüfen - und sobald sie den Eindruck haben, betrogen worden zu sein, beenden sie jegliches Liebesspiel auf der Stelle. Davon, dass ein Männchen freiwillig zurück getreten wäre, hat man noch nichts gehört.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dennoch gilt: Wer keine echte Ware liefert, verpasst den Höhepunkt.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Einer ganz andere Art von Unechtheit bin ich in der Vorweihnachtszeit über den Weg gelaufen (also ungefähr zu der Zeit, als erste Vorwürfe gegen unseren Bundespräsidenten erhoben wurden).</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Rebornbabys. Wer sie nicht kennt, sollte diesen Begriff einmal googeln und sich die zugehörigen Bilder anschauen. Es wird ihn schütteln. Rebornbabys sind Puppen, die aussehen wie lebendige Babies, soviel wiegen wie lebendige Babies und so untot wirken wie eine reziprok geliftete Zsa Zsa Gabor. </span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Sie erhalten Namen und man kann sie inklusive Geburtsurkunde kaufen oder auch adoptieren. Es gibt Menschen, die eine solche Puppe exakt so behandeln, als wäre es ihr echtes Baby aus Fleisch und Kautschuk.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Diese Menschen schauen einem leblosen Gegenstand ins schauderhaft real wirkende Gesicht und fühlen dabei echtes Leben - und nur böse Menschen würden behaupten, sie schwindelten sich was vor.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Und weil es jetzt so gut passt, möchte ich die eingangs gestellte Frage beantworten, wie ich es mit Wulff halte.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ich meine, er sollte nicht zurücktreten.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Christian Wulff ist der Bundespräsident, den wir verdient haben. Er repräsentiert aufs Beste einen weit verbreiteten Typus unserer Zeit: den sanften Karrieristen mit Schwiegermutterbonus; den Vorteilsnehmer mit wenig Stil, der nicht einmal besonders niederträchtig ist, nur halt eben unverschämt; der keine Eier hat, Konsequenzen zu ziehen; der Schuld bei anderen sucht, der Kanten haben will aber konturlos ist und ansonsten jammert und sich als Opfer sieht. Dieser Präsident kann als abschreckendes Beispiel für unsere Kinder herhalten. Und wir können uns bis 2015 überlegen, welche wirklich integere, souveräne Persönlichkeit das Amt übernehmen könnte.</span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die bleibenden dreieinhalb Jahre werden wir Wulff noch ertragen können - und falls er wirklich dazu gelernt hat, ist er vielen anderen möglichen Kandidaten immerhin diesen einen Schritt voraus. </span><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Georgia; font-size: 19px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-14358951957518691522012-01-04T13:10:00.002+01:002012-01-31T10:37:18.115+01:00Was erlaube Wulff? Die Affäre in Worten des Fußballs<div class="blogentry_body">
Das zweifelhafte Benehmen unseres Bundespräsidenten beschäftigt auch die Welt des Sports. "Was passiert, wenn wir Europameister werden? Müssen wir dem dann die Hand geben?" Fragen sich viele. <br />
Durch Zufall - oder auch gewollte Indiskretion - wurde mir ein Dokument mit Kommentaren verdienter Fussballer zugespielt und ich vermute, es wird dabei zum Fall Wulff Stellung genommen.<br />
Auch wenn es mir nicht vollständig möglich war, die zum Teil erschreckend klarsichtigen Aussagen auf ihre Quellen hin zu überprüfen, möchte ich sie hier wiedergeben:<br />
<br />
"Do is halt scho au der Konkurrenzdruck zu niedrig. Da fehlt das Leischtungsprinzip." (angeblich Jogi Löw)<br />
<br />
"Wulff oder Käßmann - Hauptsache jemand aus Hamburg" (vermutlich Andreas Möller)<br />
<br />
"Ein Christian Wulff sollde sich nicht die Budda vom Brod von solchen die wo's auch nicht ehrlicher sind, streichen lassen." (unbekannter Fussballphilosoph). Im Geiste Lothar Matthäus' möchte ich hinzufügen: Und vor allen Dingen jetzt nicht den Sand in den Kopf stecken!<br />
<br />
"Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." (Andreas Brehme)<br />
<br />
"Das wird alles von den Medien hochsterilisiert." (Bruno Labbadia)<br />
<br />
"Was seine Frisur betrifft, da bin ich Realist" (angeblich Rudi Völler)<br />
<br />
"Die Situation ist aussichtslos, aber nicht kritisch"(Stefan Effenberg)<br />
<br />
"Ein Bundespräsident ist nicht ein Idiot" (evtl. Giovanni Trappatoni)<br />
<br />
"Die junge Generation ist total versaut, die können sich ja nicht mal allein eine Wohnung suchen oder am Landratsamt anmelden" (Werner Lorant)<br />
<br />
"Christian siehte aus wie Flasche leer. Er hat fertig!" (Giovanni Trappatoni zugeschrieben)</div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-58930337647375337242011-12-13T18:14:00.001+01:002012-02-06T17:28:57.317+01:00MöhrenmenschenEine besondere Spezies ist der Möhren- oder auch Apfelmensch. <br />
Ich nenne sie so, weil Exemplare dieser Art zu jeder Mahlzeit eine rohe Möhre und / oder einen Apfel vertilgen müssen. <br />
<br />
Mehrere von ihnen sind mir kürzlich während einer Zugfahrt begegnet. Das eine war ein Mann. Er hatte eine Frau und zwei wohlerzogene Kinder dabei. Die Frau sah ich nur von hinten, deswegen ich von ihr nicht viel berichten kann. Der Mann saß ihr - und mit ein paar Reihen Abstand auch mir - gegenüber. Er hat auf der ganzen Fahrt, über mehrere Stunden hinweg, Rohkost verzerrt. Habe ich es mir nur eingebildet, dass sein Gesicht einen unerträglich blasierten Ausdruck hatte? Nein.<br />
<br />
Er kaute bedächtig in selbstgefälliger Meditation. Nach der siebten Möhrrübe dachte ich, jetzt sei es genug, aber nach der siebten Mohrrübe hatte er noch nicht mal mit dem anderen Gemüse angefangen. Vom Obst ganz zu schweigen. Was kann man alles roh essen? Alles. Und er tat es. Und seine Familie tat es. Ein ganzer Bio-Bauernhof befand sich ungewürzt in ihrer Reiseprovianttasche. <br />
<br />
"Schmeckt rohköstlich." Ein Schmunzeln und die anständigen Kinder freuten sich leise über den feinen Witz ihres Vaters. <br />
<br />
Der Zufall wollte es, dass sich zugleich Menschen mit ganz anderen Essgewohnheiten und Umgangsformen im Abteil befanden: Zwei breit berlinernde Familien mit jeweils einem zehnjährigem Sohn. Es gab Zuckerriegel und Kaugummi für Jeremi und Damon und Wurststullen für die Erwachsenen. Getrunken wurde Cola. Die Eltern nahmen bei ihren, über Sitzreihen hinweg, geführten Gesprächen kein Blatt vor den Mund (und schon gar kein Salatblatt). Jeremi und Damon funkten laut dazwischen, freundeten sich an und unternahmen gemeinsame Expeditionen durch das Abteil.<br />
<br />
Die Möhrenfamilie wahrte Contenance. Nicht mal die Kinder (im gleichen Alter wie Jeremi und Damon) ließen sich etwas anmerken. Sie mümmelten Broccoli und Sellerie und konversierten fade. Der Vater behielt seinen blasierten Gesichtsausdruck, bis sie wie auf Kommando aufstanden, die Jacken anzogen und ihre Koffer von der Ablage hievten. Zurück blieb ein Kohlrabischnitz, der dem einen Kind heruntergefallen war. Vielleicht hat das Kind den Schnitz auch extra fallen lassen. Man weiß nie, wann und wo die Rebellion anfängt.<br />
<br />
Ich bin inzwischen überzeugt, dass dies keine gewöhnlichen Möhrenmenschen waren, sondern sogenannte Rohkost-Fundamentalisten. Diese Menschen kämpfen einen genau so irrsinnigen, wie blödsinnigen und ungesunden Kampf gegen die "Abhängigkeit von Gekochtem". Sie glauben, alles, was über 45 Grad erhitzt wurde, sei abgestorben und aller Nährstoffe beraubt. Davon halte sich fern, wer kann. <br />
<br />
Möhrenmenschen hingegen sind harmlos. Ein wenig Möhrenmensch steckt in den meisten von uns.<br />
<br />
Auf der Rückfahrt stieg eine Frau ein, vom Typ "Viel-unterwegs-immer-etwas-zu-sehr-in-Eile-auf-gesunde-Lebenshaltung-achtend-aber-in-letzter-Zeit-zu-wenig-Zeit-für-Sport-was-ihr-ein-schlechtes-Gewissen-verursacht. Sie haute sich auf die freie Bank neben der meinen und zog ein Magazin und ein Käsebrot aus ihrer Tasche. <br />
<br />
Dabei gibt es zwei Dinge zu beachten. <br />
<br />
Erstens: Das Brot war (natürlich) gesund, vollkornig, ballaststoffreich und zweitens: Jedes Prozent Fett im Käse muss vom Möhrenmenschen durch etwas Leichtes aufgewogen werden.<br />
Also holte sie noch eine Tüte mit kleinen Möhrchen aus ihrer Tasche. Knack knack knack. <br />
<br />
Ich habe nichts gegen Möhren oder andere Rohkost, ich esse selber Möhren, Äpfel, Schlangengurken, Paprika und weiß der Geier was. Jeder kann das machen und muss dennoch kein Möhren- oder Apfelmensch sein. Denn diese Menschen haben keine Wahl. Sie müssen es tun. Zwanghaft. Getrieben von einem Dämon, der ununterbrochen fragt: "Ist das auch gesund? Welche Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe? Wieviel Fett, Kohlenhydrate oder Eiweiß?" Und dergleichen mehr. <br />
<br />
Das ist der Unterschied. Möhrenmenschen sind Gesundheitsstreber. Sie werden unweigerlich krank, wenn sie einmal nichts gesundes essen. Sie tröpfeln Öl mit der Pipette über ihre Tomaten. Sie salzen mit einem Messlöffelchen und bei jeder Nudel, die sie mit ihrer Gabel aufpieksen, fühlen sie sich verwegen, heldenhaft und sündig. Selbstverständlich essen sie dazu als Ausgleich einen gesunden Salat!<br />
<br />
Ihre Kinder bekommen an Ostern Laktoseintoleranz statt Schokolade und zu Weihnachten eine Essstörung statt Braten. <br />
<br />
Sie sind vollkommen überzeugt von ihrer Art, sich zu ernähren, und denken doch ständig, sie machten was falsch.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-46369685167941919262011-11-16T17:55:00.016+01:002011-11-21T16:53:50.240+01:00In der 1. Klasse nach Lille: Unterwegs mit dem Bratwurstkönig und einem belgischen Zuhälter<div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Ja ja, die Bahn. Da will man gar nicht immer über die Bahn spötteln, viel lieber möchte man glücklich mit ihr, in ihr und trotz ihr sein – und dann flattert einem ein Flyer ins Haus, mit der all zu billigen Fangfrage:</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">„Sind Sie auch ein 1. Klasse-Typ?“</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Hut ab, vor so viel gewiefter Psychologie.<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Unter dem Text das Bild eines grau melierten, doch jugendlich wirkenden Mannes, der sowohl zum Golfplatz als auch zum Kaffee bei der Schwiegermama unterwegs sein könnte. Für einen Ausflug nach Lille reicht das Geld nicht, aber dazu später mehr.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Das ist also der Typus 1.-Klasse. Schade. Erste Klasse wäre ich vielleicht gerne gefahren (man munkelt es gibt Zeitungen umsonst, Schokoladenplätzchen und belgische Gogo Tänzerinnen), aber mit diesem Typen in einen Topf geworfen zu werden – nein danke. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Der 1.-Klasse-Typ ist „ein besonderer Typ“. Laut Bahn muss er häufig telefonieren (merken Sie, was für ein toller Hecht das ist?), aber statt ihn deswegen raus zu werfen oder gar nicht erst rein zu lassen, sorgt die Bahn für „optimierten Handy-Empfang". So kann er seine schmutzigen Gespräche führen, „wann immer er möchte“. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Zugleich möchte der 1.-Klasse-Typ in aller Ruhe arbeiten. Pardon, in aller Ruhe „professionell Arbeiten“. Bedeutet das, pro Abteil darf jeweils nur ein 1.-Klasse-Typ sitzen, der entweder telefoniert oder die Ruhe hat zum professionellen Arbeiten, oder (auch das eine der high-service Optionen), sich einfach zurück lehnt und es sich bequem macht?</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Ansonsten sollte der 1.-Klasse-Typ darauf bedacht sein, jeden Vorteil wahr zu nehmen, der sich ihm bietet. Das ist die smarte Art von Egoismus: Nicht in der Schlange vordrängeln, sondern einen eigenen Schalter ohne Schlange haben. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Wie wird man zu einem 1.-Klasse-Typen? Natürlich indem man zahlt, denn wie bei jeder guten Hure gibt’s auch bei der Bahn den Service nur für Geld. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Doch kommen wir zu den Vorteilen, die die Bahn bietet, auch wenn man kein toller Hecht sondern vielleicht nur ein armes Schwein ist: </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Sie bringt uns an ferne Orte, an exotische Orte, an absurde Orte. Wie wäre es mit einem Ausflug ins 1. Deutsche Bratwurstmuseum? </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: justify;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtUbcxGFEYwBlKavjqvuRk0pH2YBRdWHSpWAsal6tBoHL93AU7xELZlejWVxdnbx3q8RPDerLS36tvmhSLtasvHqHpJkTxie5plQjcfSapi250b_oRqVtoVPhn6K2q18RhseudvJS1JyZX/s1600/CIMG2372.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="152" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtUbcxGFEYwBlKavjqvuRk0pH2YBRdWHSpWAsal6tBoHL93AU7xELZlejWVxdnbx3q8RPDerLS36tvmhSLtasvHqHpJkTxie5plQjcfSapi250b_oRqVtoVPhn6K2q18RhseudvJS1JyZX/s200/CIMG2372.JPG" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Braucht kein 1. Klasse Abteil:<br />
Der Bratwurstkönig</td></tr>
</tbody></table><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Es heißt: </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">„Die Thüringer Bratwurst hat mit dem 28. Mai 2006, der Eröffnung des 1. Deutschen Bratwurstmuseums in Holzhausen, ein zu Hause“</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Endlich, die Bratwurst, auch die kleinen Bratwürstchen, auch Oma Wurst und Opa Brät, haben ein zu Hause! Ich gönne es der ganzen Bratwurst-Familie. Vor allem aber freut mich, dass es ein weiteres Wort mit drei „u“ gibt. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Bisher kannte ich nur die Lousianalulu und die Bumsboutique. Falls Sie jetzt denken, einen Namen wie Lousianalulu gibt’s im echten Leben gar nicht, dann kennen Sie sich im Rotlichtmilieu nicht aus.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Sagt Ihnen der Name <a href="http://www.lesoir.be/zc/vignettes475x300/mediastore/_2011/octobre/du_21_a_la_fin/_26_dodo.jpg" target="_blank"><span style="color: #dd653e;">Dodo la saumure</span></a> etwas? Den gibt es wirklich. Dodo la saumure ist der Ganoven-Spitzname eines belgischen Zuhälter, der das Liller Hotel Carlton (eine Art Bumsboutique) mit Prostituierten versorgt hat. Dodo la saumure heißt auf deutsch nichts anderes als (bestimmt wissen Sie es bereits) : Dodo, die Salzlake. Wie seine Ganoven-Kollegen genannt werden, weiß ich nicht, tippe aber auf Louis, das Murmeltier und Jean Baptiste, das andere Murmeltier.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Doch weg von den Schweinereien, hin zu Schweineprodukten. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum bewirbt seine Attraktionen mit der Aussage „Das gibt’s nur bei uns!“ Und damit haben sie verdammt recht. Sowas könnte sich nicht mal Dodo die Salzlake ausdenken. Es gibt: </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">„die größte begehbare Bratwurst der Welt“</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">„einen Bratwurstkreisel“</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">„einen Bratwurstkönig“</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">„einen Bratwurstsongcontest“</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">„eine Bratwurstiade“</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Wer sich akademisch bilden möchte, kann ein „Bratwurstseminar“ mit einem „Bratwurstdiplom“ abschließen. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Und für alle Kulturinteressierten spielt das Bratwursttheater „Hans Wurst und die Liebesbratwurst“.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Was sich so lecker anhört, kann nur gut sein. Da weiß man, was man hat und das sieht man auch auf einem Bild: Mehrere schmerbäuchige Mannsbilder stehen sichtlich beeindruckt vor einem überdimensionierten Wiegemesser und denken im besten Fall an ihre Metzger, im schlimmsten an ihre Frauen, im allerbesten an einen 1.-Klasse-Typen. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Und damit gebe ich zurück an die angeschlossenen Wursthäuser...</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify; text-indent: 1em;">Ihr MBW</div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-60020170072643068352011-11-07T22:16:00.004+01:002011-11-14T14:48:08.621+01:00Und sie dreht sich noch immer<div style="text-align: left;">Die Erde dreht sich – ununterbrochen, vierundzwanzig Stunden am Tag und das auch in der Nacht.<br />
<div class="Glosse">Es gibt keinen Stillstand, keinen Ruhetag, nicht mal unbezahlten Urlaub. Sie dreht sich. </div><div class="Glosse">Und wir sind dabei. </div><div class="Glosse">Sommer war, Herbst ist, Winter wird und der Frühling läuft sich schon warm. So kreist die Erde um die Sonne und die Zeit bleibt nicht stehen. </div><div class="Glosse">Wir, die Erdenbürger, sind unterwegs. <br />
Manche sagen, wir entwickeln uns; andere sagen, früher war besser. Der eine sagt, es gehe ihm alles zu schnell; der andere fragt: Wann sind wir endlich da? Und ein dritter sträubt sich und will nicht weiter. </div><div class="Glosse">Aber es geht weiter. Gerade haben wir die 7-Milliarden-Menschen-Marke erreicht. Zweiundzwanzig davon sind meine Facebook-Freunde, 6.999.999.978 Freundschaftsanfragen stehen also noch aus. </div><div class="Glosse">Doch vorerst möchte ich Nargis, Alexander und Danica aus Indien, Russland und den Phillipinen begrüßen, die jeweils von ihren Ländern als siebenmilliardenster Erdenbürger benannt wurden.<br />
Somit gibt es offiziell drei 7-Mrd-Babies, aber 1,3 Mrd Chinesen. Wenn nur ein Prozent von ihnen Urlaub in Deutschland machen würde, liefen jetzt 13 Millionen durch unsere Straßen. <br />
Seit ich diese Rechnung angestellt habe, fallen mir Massen chinesischer Touristengruppen auf. Man sieht sie vor allem am Main, am Römer und in Duty Free Haushaltswarenladen auf der Berliner Straße. Ich weiß nicht, was sie an deutschen Kochtöpfen finden, aber in diesen Läden sieht man sie ständig und es ist ein großes Bohei.</div><div class="Glosse">Mit großer Freude beobachte ich auch Asiaten beim Sich-gegenseitig-Fotografieren. Da wird posiert, gegiggelt, gelächelt und ernst geschaut – Hauptsache, ein Fachwerkhaus im Hintergrund oder ein Dom oder ein Brunnen. </div><div class="Glosse"><br />
</div><div class="Glosse">Das erinnert mich an Urlaubsbilder, einer ehemaligen Arbeitskollegin. Sie unternahm mit ihrem türkischen Mann eine Reise nach Istanbul. Wenn sie von ihrem Mann sprach, nannte sie ihn immer „den Ollen“ – und der Olle war auf jedem Bild zu sehen. Mit ernstem Gesicht, Bauch und Schnäuzer stand er vor einer Sehenswürdigkeit, und jedes Bild war verwackelt und schief, und der Olle war genauso unscharf wie die Sehenswürdigkeit. Was sagt man in so einem Fall? </div><div class="Glosse">„Interessant! Und das ist die Hagia Sophia?“ </div><div class="Glosse">„Ne, das ist der Olle.“</div><div class="Glosse">Es gibt unter den sieben Milliarden auch welche, denen ich keine Freundschaftsanfrage stellen möchte. </div><div class="Glosse"><br />
</div><div class="Glosse">Während ich dies schreibe, geht es weiter. Vielleicht in die Rezession oder in die Inflation, oder erst mal in den Winterurlaub. <br />
Reisen am Jahresende haben den Vorteil, dass man sich nicht fragen muss, wo und mit wem man Sylvester verbringen soll, und den Nachteil, dass man sich fragen muss, wohin und mit wem man in Urlaub fahren will. Geworben wird viel und süß ertönt das Lied von Sonne, Palmen und all inclusive; aber eine anständige Werbeanzeige für magische Destinationen verführt mit vier Bildern, auf denen gezeigt wird: </div><div class="Glosse">Ein exotisches Tier (sattgrüner Frosch oder galoppierender Gepard), eine beeindruckende Landschaft (grüne Berglandschaften / Sturzbäche), ein bekanntes Bauwerk (Hagia Sophia / Halle der Höchsten Harmonie) und ein oder mehrere pittoreske Einheimische in authentischen Situationen (Kunsthandwerker / Marktleute).<br />
Falls jemand ein Motiv für den Einheimischen in authentischer Situation braucht: Ich mache mir jetzt ein Bier auf sage zàijiàn und arrivederci; tschüss und ciao; hasta luego e à bientôt. </div><div class="Glosse"><br />
</div><div class="Glosse">Ihr MBW</div></div><div style="text-align: left;"></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-28903642372564754222011-10-30T19:57:00.007+01:002012-02-13T14:26:49.891+01:00Pandas im KinoDas Leben kann ein Abenteuer sein. Trotz aller Bürokratie. Einfach mal dreizehn gerade sein lassen, so wie der Bundesfinanzhof, der entschieden hat, Popcorn im Kino grundsätzlich nur mit 7% zu versteuern, im Gegensatz zur Currywurst an Imbissständen mit Sitzgelegenheiten: Dort wird mit 19% versteuert. <br />
Ja, das Leben ist ein Abenteuer. <br />
Stellen Sie sich vor, sie säßen im Kino, mit einer Tüte steuerbegünstigtem Popcorn, und während Sie sich eine Hand voll nach der anderen in Ihren Mund schieben, kommt ein Pandabär und setzt sich neben Sie.<br />
Er hat kiloweise Bambus dabei, aber keine Ahnung vom deutschen Steuerrecht. Er knabbert genüßlich an den Zweigen, dass es nur so knackt und schmatzt.<br />
„Die Vorstellung, dass ein Pandabär mit einem armvoll Bambus neben mir im Kino sitzt, ist vollkommen unrealistisch", werden Sie sagen. „Damit kommt er niemals durch die Kontrolle." <br />
Mit der Kontrolle haben Sie recht, also seien Sie großzügig, geben sie dem Bären neben Ihnen etwas ab, reichen Sie ihm die Schachtel rüber und wenn er aus höflicher Bescheidenheit mit seiner Pfote abwinkt, ermuntern Sie ihn:<br />
„Greif’ zu, Panda, ist für lau. Und nachher erzählt du mir, wie du das mit dem Bambus machst.“<br />
Davon isst er nämlich rund zwanzig Kilogramm am Tag, obwohl sein Darmsystem völlig ungeeignet für solche zähen Pflanzenstoffe ist - und auch wenn sein Riesenschädel und die kräftigen Kaumuskeln viel an Vorarbeit leisten, blieb seine Verdauung bis vor kurzem ein Rätsel. <br />
Mir ist ein Rätsel, warum die Mehrheit der Deutschen für eine Helmpflicht auf dem Fahrrad sein soll.<br />
Dabei kann ich den Herrn Verkehrsminister Ramsauer gut verstehen, wie er, beinahe entschuldigend, sagte: „Wenn sich die Helmtragequote von neun Prozent nicht signifikant auf weit über 50 Prozent erhöht in den kommenden Jahren, dann muss man fast zu einer Helmpflicht kommen“. <br />
Was soll er denn machen, der Herr Ramsauer, angesichts solcher Zahlen und allgemeiner Sturrheit?<br />
Gut, er könnte für bessere Radwege oder Tempo 30 Zonen eintreten. Er könnte sich bemühen, dass weniger Menschen das Auto nehmen und statt dessen Lust auf's Fahrrad fahren bekommen. <br />
Wer will denn noch auf's Rad steigen, wenn man jedesmal erst einen Helm suchen, finden und aufsetzen muss? Und wie sollen Fahrraddiebe damit klarkommen? Abends in der Kneipe saufen und immer einen Helm dabei haben für den Fall, dass man ein Rad für den Nachhauseweg knacken muss? In Städten gibt es inzwischen Massen an Mietfahrrädern, die an Ecken und Plätzen zur spontanen Nutzung stehen. Sollen die dann alle mit einem verflohten Helm ausgerüstet werden? <br />
Und was machen Menschen mit großem Kopf? Oder Schrumpfköpfe? Ist es bald wieder so weit? Was machen Pandabären mit ihren Riesenschädeln?<br />
Warum nicht eine Helmpflicht für Autofahrer? Soll denen doch der Spaß vergehen. <br />
Aber vielleicht ist das alles nur ein PR-Gag. Immer öfter höre oder lese ich den Begriff PR-Gag. So ein PR-Gag soll großes Erstaunen und mega Aufmerksamkeit erregen. Es ist sowas wie ein Aprilscherz von Werbetreibenden oder Journalisten auf der Suche nach großen Abenteuern jenseits von Popcorn und Fahrradhelmen.<br />
Und das Unheimlichste: Es gibt Menschen, die sich PR-Gags ausdenken. Die sitzen irgendwo und denken oder labern und überlegen sich, dass man ja mit etwas ganz Großem, einen Event eventuell, etwas Unwichtiges wichtig machen kann. <br />
Der Trick dabei ist, Nachrichten zu lancieren, bei denen exakt 33% der Bevölkerung glauben, sie sei wahr und 67% glauben, das sei nur ein PR-Gag.<br />
Jetzt habe ich zum Beispiel gelesen, die Rockband The Queen möchte Lady Gaga als Sängerin – und sofort wurde diese Nachricht als PR-Gag angezweifelt.<br />
Her Majesty The Gaga Queen – und welche Freude, wenn sie dann „Radio Ga Ga" singt (kommt sie um ein „all we hear is Lady Gaga“ herum?). <br />
Fragen über Fragen, dabei wollte ich doch nur die eine noch beantworten: <br />
Im Darm von Pandabären leben Bakterien, die Enzyme zum Abbau harter pflanzlicher Stoffe liefern. Es sind die kleinen Bakterien, die den großen Bären beim Verdauen helfen. Und das ist ja wohl ein versöhnliches Abschlussbild. <br />
<br />
Bis zur nächsten Woche, Ihr MBW<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-71957432205965548652011-10-12T12:16:00.006+02:002011-11-14T14:48:44.765+01:00Was macht eigentlich... beim Zähneputzen?<h2>Geschichten des täglichen Lebens</h2><small><small><small><a href="http://www.zeno.org/nid/20004009134" target="_blank"> <u>Quelle: zeno.org</u></a></small></small></small><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEja4CbsdqToF_HyMY554lQ1EHsR5Q0IDUu9wRG5rDFPDcIe_yn8ubHBcrNL0pkLXr434x161JTCPHzofX_gJMgOSiTMZUTNOv6xcfA3aBpYkcFHnXFFEgNWJ9wMfV8eesFknoj-hRojabJK/s1600/Eyck.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEja4CbsdqToF_HyMY554lQ1EHsR5Q0IDUu9wRG5rDFPDcIe_yn8ubHBcrNL0pkLXr434x161JTCPHzofX_gJMgOSiTMZUTNOv6xcfA3aBpYkcFHnXFFEgNWJ9wMfV8eesFknoj-hRojabJK/s320/Eyck.jpg" width="150" /><br />
<small><small><small>Jan van Eyck, Maria Verkündigung<br />
Lizenz: Gemeinfrei</small></small></small><br />
</a></div>Ich sage es lieber frei heraus: Die Dame meines Herzens leidet unter einer Zähneputz-Aufräum-Manie. Eigentlich bin ich es, der darunter leidet. Sie selbst scheint in einem beseelten Zustand zu schweben, wenn es sie packt - und es packt sie jeden Abend. <br />
Sie verschwindet im Badezimmer, verbringt dort einige Zeit, manchmal pfeift sie eine Melodie, manchmal höre ich nichts, dann geht die elektrische Zahnbürste an, die Tür geht auf und die Dame meines Herzens tritt hinaus. Die Haare hoch gesteckt, den rechten Ellbogen nach vorne gestreckt, die Hand zeigt zum Mund, im Mund die Zahnbürste. Während sie vor sich hinbrummt, beginnt sie, die Wohnung aufzuräumen. Trägt eine Zeitschrift von hier nach da, ein Glas in die Küche, putzt kurz die Fenster und bringt den Müll runter.<br />
Ich sollte vielleicht froh sein, dass sie so ein fleißiges Bienchen ist, aber ihr Gesumme geht mir auf den Wecker. Kann sie nicht Brummen, wenn ich nicht zu Hause bin? Jetzt schwirrt sie wieder durch die Gegend. Ich höre sie durch die geschlossene Türe. Sie geht vom Badezimmer ins Wohnzimmer, durch den Gang in die Küche, kommt wieder zurück, ins Wohnzimmer, hält sich dort eine Zeit lang auf, dann nähert sich das Brummen wieder, die Tür geht auf und die Dame meines geschundenen Herzens tritt herein. <br />
„Kannst du nicht deine Zähne im Bad putzen?“<br />
Sie schaut durch mich hindurch, ihr Blick wie in Trance. Sie muss aufräumen, sie hat eine Mission – wenn ich sie so sehe, beginne ich an Dinge wie die Verkündigung Marias zu glauben, nur spricht zur Dame meines Herzens nicht der Erzengel Gabriel, sondern eine Zahnbürste der Marke Braun und sie empfängt nicht Gottes Sohn sondern die Sendung, Ordnung in der Bude zu schaffen. <br />
Die dem profanen Weltgeschehen abgewandte, auf Höheres gerichtete Entschlossenheit in ihrem Blick jedoch erinnert an den Ausdruck in Marias Augen auf Jan van Eycks Gemälde „Maria Verkündigung“. <br />
Ich habe die Dame meines Herzens einmal gefragt, warum sie beim Zähneputzen immer herum laufen muss. <br />
„Nadine Angerer macht das auch“, hat sie geantwortet. <br />
Nadine „Natze“ Angerer, ist Torhüterin und inzwischen auch Spielführerin der deutschen Damen-Fussball-Nationalmannschaft. <br />
„Nadine Angerer hat das Tor gegen Japan reingelassen.“ Ich denke, das reicht als Argument, dass das Verhalten dieser Frau nicht als Ausrede oder gar Vorbild dienen sollte. <br />
„Zähneputzen ist so langweilig“, sagt sie. <br />
Für mich ist Zähneputzen Zen-Meditation. Ich blicke in den Spiegel, verfolge mit größter Aufmerksamkeit wie die Zahnbürste langsam kreist. Ich konzentriere mich auf die Muskeln meiner Finger, meines Armes, werde mir bewusst, welche Körperteile angespannt sind, entspanne meine Schultern, den Rücken, die nicht genutzten Muskel. Voller Achtsamkeit erspüre ich den Druck der Zahnbürste auf meinem Zahnfleisch und wenn ich genug meditiert habe, denke ich an die Fussballspiele der letzten Tage. Nach dem Zähneputzen bin ich reif fürs Bett. <br />
Die Dame meines Herzens erwacht dabei. Manchmal kommt es vor, dass sie spät abends auf der Couch einschläft. So auch gestern. Ich beugte mich zu ihr hinab. <br />
„Chérie, geh’ doch ins Bett.“<br />
Sie gab einen unartikulierten Laut von sich, der ausgesprochen „Knoblauch und Zwiebeln“ bedeuten könnte. Ich fuhr zurück. Wein war auch dabei. <br />
Auch wenn ich es nicht gerne sagte, auch wenn ich wusste, was passieren würde – es war das Beste – auch für sie. <br />
„Chérie, du musst dir noch die Zähne putzen.“<br />
Sie versuchte mich anzuschauen, bekam aber die Augen nicht auf. Sie war versunken in tiefster Nacht. Ich redete ihr nochmals zu. Sie kämpfte sich mit unerträglicher Langsamkeit hoch, plapperte ein bisschen und trottete mit gesenktem Kopf Richtung Badezimmer. <br />
„Aber nicht auf der Toilette einschlafen“, rief ich ihr noch nach, dann war sie verschwunden. <br />
Sekunden später hörte ich das altbekannte Brummen, die Türe ging auf und die Dame meines Herzens stürmte heraus, voller Tatendrang und munter wie eine Amsel am frühen Morgen.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-75545717595687363092011-09-27T15:25:00.003+02:002011-11-14T14:49:03.258+01:00Das FBI wohnt gegenüberDaheim bin ich König und kann des Kaisers neue Kleider tragen so oft ich will. Aber das kann auch gefährlich sein. Wir werden überwacht. Das FBI wohnt gegenüber und hat direkten Blick in unsere Küche und in unser Schlafzimmer. Das FBI ist ca. 67 Jahre alt und gibt sich auf der Straße den Anschein hausbackener Biederkeit. <br />
Doch auf der Straße ist das FBI selten zu sehen. Meistens steht es am Fenster, schaut hinaus – und in fremde Fenster hinein.<br />
Nicht wirklich unauffällig, aber bereits ab sechs Uhr morgens. <br />
Das FBI lüftet die Bettdecken, das FBI putzt die Fensterbank, schaut zufällig in unsere Küche, schüttelt den Staublappen aus, putzt die Fensterscheibe, schaut beiläufig die Straße rauf und runter, putzt nochmal die Fensterbank, schaut in unser Schlafzimmer, schüttelt nochmal das Staubtuch aus und verbringt so mehr oder weniger seinen Tag. <br />
<br />
Wir sehen auch andere Nachbarn, die uns gegenüber wohnen. Nicht, dass wir neugierig wären, aber man kann die Augen nicht immer schließen. Wir beobachten unsere Nachbarn nicht; es ist uns völlig gleich, was sie tun, solange niemand Schaden nimmt. Im Grunde haben wir harmlose Nachbarn, wie die alte Dame mit dem überdimensionalen Fernseher, auf dem ständig ein Musikantenstadl läuft. Kein Problem, so lange sie das Fenster geschlossen lässt. <br />
Unter ihr wohnt ein Ehepaar hinter vergilbten Gardinen. Manchmal schiebt sich ein Kopf mit grauen Haaren durch die Vorhänge, schaut kurz hinaus und verschwindet wieder. Die Vorhänge hätten Wäsche nötig. Die Haare auch, aber ich will mich nicht in Angelegenheiten anderer einmischen. <br />
Den Mann sehe ich manchmal auf der Straße. Er hat einen Pferdekopf, geht vornüber gebeugt und schimpft vor sich hin. Einmal habe ich ihn mit seiner Frau gesehen. Da hat er mit ihr geschimpft. Manchmal hört man ihn dreckig durchs offene Fenster lachen oder über jemanden im Fernsehen schimpfen. Er hat das Fenster immer gekippt und im Sommer schaut er bis tief in die Nacht laut Fernsehen. Einmal habe ich mir vorgestellt, ich bringe ihn um. Statt dessen habe ich mein Schlafzimmerfenster geschlossen.<br />
Im Haus neben dem FBI wohnt die rauchende Russin. Die rauchende Russin ist eine Türkin mit blondierten Haaren, die aussieht wie eine Russin. Sie raucht immer und von dieser Regel gibt es keine Ausnahme. Sie trägt enganliegende weiße Shirts, die sich über diverse Fettpölsterchen spannen und telefoniert beinahe so viel wie sie raucht. Manchmal sitzt sie mit Freundinnen auf dem Balkon oder hängt Wäsche auf. Aber immer steckt eine Zigarette zwischen ihren Fingern.<br />
<br />
Wir nehmen das wahr und wir wissen, dass auch wir gesehen werden. Doch beobachtet werden wir durch das FBI. <br />
Gestern morgen zum Beispiel. Ich saß beim Frühstück, als ich das FBI bemerkte. Es glotzte herüber und schaute nicht einmal weg, als ich ihm direkt in die Augen sah. Es hatte keinerlei Angst aufzufliegen, entlarvt zu werden. <br />
Glaubt nicht, was Ihr in Filmen seht: Das FBI trägt keine schwarzen Anzüge, es ist nicht am gnadenlosen Blick und der brutalen Fratze zu erkennen. Das FBI trägt ondulierte Haare und spricht hessisch. <br />
Als ich später einkaufen ging, kam mir das FBI entgegen. Die biedere Hausfrau von gegenüber. Jetzt, sagte ich mir, jetzt stelle ich sie zur Rede. Jetzt oder nie. Sie kam näher. Wackliger Gang, eine kleine weiße Altdamen-Handtasche quer über die Brust gehängt, in der linken Hand einen Einkaufssack. Sie war so nah, dass ich in ihre Augen schauen konnte. Ihre freie Hand griff in ihre Manteltasche. Seit 1934 ist – wie jeder weiß – dem FBI das Tragen von Schusswaffen erlaubt. Sie blinzelte kurz. Ich sah mich instinktiv nach Deckung um und trat einen Schritt beiseite, zwischen zwei parkende Autos. Sie holte aus ihrer Tasche eine schwarze Sonnenbrille, setzte sie auf und ging an mir vorrüber, als ob nichts gewesen wäre. <br />
Ich atmete auf und beschloss, einen neuen Vorhang zu kaufen. Gegen das FBI ist man machtlos.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-80449739971561586932011-09-15T12:18:00.006+02:002011-11-14T14:49:19.572+01:00Mein Rendezvous mit einem Neandertalerfräulein und andere ForschungsberichteParallelen schneiden sich im Unendlichen; Parallelwelten in der Innenstadt. So hatte der <a href="http://www.vds-ev.de/" target="_blank"><u>Verein Deutsche Sprache</u></a> in der Innenstadt ein Transparent ausgestellt: <br />
„Auf deutsch reden, auf Denglish pfeifen". <br />
Gegenüber, in der Schlange am Nordsee-Straßenverkauf, sah ich einen jungen Mann auf dessem T-Shirt stand: „drink all day - party all night", ein Spruch, der auch durch Übersetzung ins Deutsche nichts von seiner Einfalt verlieren würde. <br />
„Wer nichts zu sagen hat, sagt es auf Englisch“, so Walter Krämer vom Verein Deutsche Sprache und man kann ergänzen: Wer nichts versteht, sagt es auf Englisch.<br />
Prächtig verstanden haben sich verschiedene Menschenarten vor der Babylonischen Sprachverwirrung. So wurde jetzt anhand von Gentests bewiesen, was selbst die trickreichsten Paparazzi der Lifestyle-, People- und Neandertal-Magazine bisher nur behaupten konnten: Der <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,784522,00.html" target="_blank"><u>Homo sapiens hatte vor 35000 Jahren in Afrika was mit einem archaischen Urmenschen</u></a>. <br />
In Eurasien hat er sich mit dem Neandertaler und dem Denisova-Menschen gepaart - und diesen Kreuzungen verdanken wir einen Teil unserer Immunkräfte. <br />
So weit so gut, aber wir stehen noch vor einem anderen Problem: Wo ist diese verdammte dunkle Materie? Achtzig Prozent der Materie im Weltall soll unsichtbar sein und noch immer suchen Forscher danach. Inzwischen wollen drei Forschergruppen diese sogenannte dunkle Materie gefunden haben. Das jedoch ist unter Physikern umstritten und so halte ich mich an die dunkle Schokolade, die ich in meinem Kühlschrank nachgewiesen habe. Schokolade macht glücklich und damit sind wir bei einem Problem, dass wieder mit Sprachverwirrung zu tun hat: <br />
Was bezeichnen wir als Glück?<br />
In der Frankfurter Rundschau las ich kürzlich „Mit etwas Glück können FR-Leser Jedward vor ihrem Konzert in Frankfurt persönlich treffen“. <br />
<a href="http://www.planetjedward.net/" target="_blank"><u>Jedward</u></a>, das sind John und Edward Grimes, zwei singende Frisuren, die, wenn sie nicht singen, reden und dabei rumzappeln, was sie allerdings auch beim Singen machen. Das nennen sie dann Performance. Wir nennen es Spätpubertäres Hyperaktivitätssyndrom. Wem das Glück droht, die beiden persönlich zu treffen, dem kann man nur Pech wünschen. <br />
<br />
Im Lexikon wird Glück als „günstige Fügung“ bezeichnet.<br />
Sollte mich die Fügung heute Nacht auf ein Neandertalweibchen treffen lassen, frage ich sie vielleicht: „Hallo hübsches Fräulein, Party all night?“ <br />
Und dann wird sich ja zeigen, ob man mit coolen Sprüchen zur unbekannten Materie vordringen kann.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-8930305902777304302011-09-06T21:00:00.010+02:002011-11-14T14:49:36.679+01:00So denke ich, dass sie denkt...<h2>Geschichten des täglichen Lebens</h2>Natürlich ist es schwer, mit Frauen zu kommunizieren. Man weiß nie, was sie wirklich denken. <br />
<br />
Bei der Dame meines Herzens und mir fängt es zum Beispiel am Frühstückstisch an. <br />
<br />
Gestern morgen, nachdem ich zu Ende gegessen hatte, entfuhr mir ein unbedarftes:<br />
„So“.<br />
Sie sah mich an. <br />
„Und was?“ <br />
„Nichts. Was denn?“<br />
„Nach ‚so’ muss immer eine Aktion folgen“, erklärte sie. <br />
Mir war das neu. <br />
„Du sagst oft ‚so’", warf ich ein. „Von dir habe ich das übernommen.“<br />
„Ja, und wenn ich es sage, dann mach ich auch was. Zum Beispiel den Tisch abräumen.“<br />
<br />
So werden Regeln aufgestellt. <br />
<br />
Heute morgen trank sie ihren Kaffee aus, stellte die Tasse mit einem Knall auf den Tisch und sagte: <br />
„So!“<br />
Da wusste ich, jetzt würde sie das Frühstücksgeschirr abräumen. Doch es geschah nichts, seelenruhig las sie weiter in der Zeitung. <br />
„Nach ‚so’ muss immer eine Handlung folgen“, sagte ich. <br />
„Machst du ja auch nicht“, erwiderte sie beinahe schnippisch.<br />
<br />
Inkonsequenzen bin ich selbstverständlich gewohnt, aber ich hätte gerne endlich den Frankfurt-Teil der Zeitung gelesen, der ja wahnsinnig spannend sein musste, so wie sie sich darüber beugte. <br />
<br />
„Nach ‚so’ muss man die Zeitung tauschen. Neue Regel“, versuchte ich es, aber sie ging nicht darauf ein. <br />
<br />
Also stand Ich auf und räumte den Tisch ab. Als ich fertig war, hatte sie die Zeitung ausgelesen. <br />
"So, dann kann ich ja."<br />
Ich schenkte mir einen zweiten Kaffee ein, und stellte fest, dass überhaupt nichts Interessantes im Frankfurt-Teil stand. Ich blätterte noch einmal - aber nichts. <br />
Kurz überlegte ich, zu fragen, welchen Artikel sie auswendig gelernt hat - aber vielleicht ist das Leben schöner, wenn man manchem Rätsel sein Geheimnis lässt.<br />
<br />
Für die Dame meines Herzens hat sich das alles ganz anders abgespielt. <br />
Als sie gestern in ihre Gedanken versunken am Frühstückstisch saß und überlegte, ob sie den Tisch abräumen sollte oder doch noch ein Toast? Und sie muss vor neun Uhr noch eine Kollegin anrufen und wenn die nicht da ist, was soll sie ihr auf den Anrufbeantworter sprechen, oder doch lieber eine Mail schreiben? Und (ich muss dies so ausführlich wieder geben, weil die Dame meines Herzens so umständlich denkt) zwei drei Berichte in der Zeitung sind auch noch zu lesen, aber wann liest die Kollegin die Mail und überhaupt, warum kaut der Kerl neben ihr eigentlich so selbstzufrieden sein Nutellatoast, wenn die Welt gerade im Chaos versinkt - und in diesem Augenblick spülte ich den letzten Bissen mit einem Schluck Kaffee hinunter und sagte: <br />
„So“. <br />
„Was so?“<br />
„Nichts, was denn?“<br />
Diese Antwort half ihr überhaupt nicht weiter bei ihren dreizehneinhalb Problemen und wenn ich schon so großspurig ‚so’ sagte (als ob ich mich in diesem Augenblick anschickte, Rom neu zu erbauen), könnte ich zumindest den Tisch abräumen! <br />
<br />
Heute morgen war das längst vergessen. Rom wurde gestern nicht gebaut, aber der Käse in den Kühlschrank gestellt. Und irgendjemand hatte ihn sogar pünktlich zum Frühstück wieder heraus geholt. Der Kaffee war heiß und stark. <br />
„So!“ <br />
Sie stellte die Tasse auf den Tisch. Jetzt erst mal in Ruhe die Zeitung lesen. <br />
„Nach ‚so’ muss man die Zeitung tauschen“, sagte ich. <br />
<br />
Aber doch nicht bei diesem ‚so’! Denkt sie sich, während sie weiter auf diesen unwichtigen Zeitungsartikel starrt. Jede Frau weiß, dass es unterschiedliche ‚sos’ gibt. Manche verlangen Aktion, manche sagt man einfach nur so, ohne Grund, weil man irgendwas sagen muss. Frauen müssen oft irgendwas sagen. Ohne Grund. <br />
Dass gerade ihr Freund das nicht versteht! Typisch Mann. Nur immer schwarz-weiß, als ob das Leben so-oder-so wäre und nicht auch mal ganz anders. <br />
<br />
Das denkt sie selbstverständlich nicht wirklich. Ich weiß nicht, was sie denkt. Wenn ich es wüsste, hätte ich niemals so naiv einfach nur "so" gesagt.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com2Frankfurt am Main, Deutschland50.1114451 8.680615399999965149.9980421 8.4758358999999643 50.224848099999996 8.8853948999999659tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-61777471911528710272011-09-02T12:13:00.007+02:002011-09-09T12:48:07.902+02:00Bürgerliche Verschrecktheit und ein Geschenk für den WeltfriedenIch glaube, es hackt. In Hamburg ist das Trinken alkoholischer Getränke im öffentlichen Nahverkehr verboten. Wieso, weshalb, warum? <br />
In Frankfurt wird über ein Verbot noch diskutiert. <br />
<br />
„Alkohol trinkende Personen verbreiten jedoch ein Gefühl der Unsicherheit, das andere Fahrgäste verschreckt“, meint Frankfurts CDU Fraktionsvorsitzender Helmut Heuser. Der arme, verschreckte Mann, vielleicht sollte man ihm helfen. <br />
<br />
Passiver wie auch aktiver Umgang mit Alkohol sind erlernbar. <br />
<br />
Erstens: Ängste ablegen. Ein wenig Alkohol tut weniger weh als eine Spritze beim Doktor.<br />
Zweitens: Vorurteile abbauen. Alkohol lässt nicht zwangsläufig jeden Menschen zum Rowdy, Tunichtgut und Randalierer werden. Manche werden Propheten, Dichter oder schlafen einfach ein (nicht zu verwechseln mit sogenannten „Schläfern“: Die machens auch ohne Alkohol). <br />
Drittens: Positive Aspekte annehmen. Alkohol ist das Kulturgut unserer westlichen Zivilisation. Er fördert Festlichkeit, Gemeinsamkeit und Lockerheit. Er erweckt spirituelle Erfahrungen jenseits von Katholizismus oder Räucherstäbchen – und (als Bonus für die CDU) ist zugleich vollständig integriert in christlicher Religion. <br />
Viertens: Die Kirche im Dorf lassen. <br />
Fünftens: Wie soll man ein Spiel der Eintracht ertragen ohne davor und danach in der Bahn ein Bier zu trinken? <br />
Sechstens: Alleine oder mit mehreren im Auto trinken ist ja auch nicht besser. <br />
Siebtens: Haben Sie mal überlegt, wieviele Menschen aggressiv werden, wenn sie KEIN Alkohol mehr in der S-Bahn trinken dürfen?<br />
Achtens: Wer, bitte sehr, fühlt sich warum verschreckt durch Alkohol trinkende Personen? Aggressive Personen im öffentlichen Nahverkehr sind aggressiv ganz unabhängig davon, ob sie in diesem Augenblick gerade eine offene Flasche in der Hand halten oder nicht. <br />
<br />
Fazit: Alkohol trinkende Menschen im öffentlichen Personennahverkehr sollten nicht mehr verschrecken als zum Beispiel Kinder, die in Hofeingängen Flohmarktstände aufgebaut haben. <br />
So ein Kind sprang mich kürzlich an, als ich die Waldschmidtstraße entlang ging. „Wollen Sie was kaufen?“ Quakte von links eine Stimme und zwei Mädchen grinsten hinter einem Tisch voller selbst gebasteltem Allerlei. <br />
Sehr beeindruckt hat mich eine Panflöte aus Strohhalmen, aber gekauft habe ich schließlich ein Türschild mit der Aufschrift: „Komm doch BITTE herein“ – oben eine aufgemalte Sonne, unten ein lächelndes Gesicht. Und seitdem höre ich die Dame meines Herzens kichern, bevor sie ins Zimmer tritt. <br />
Gerne hätte ich die beiden Mädchen gefragt, ob sie auch Luftgitarren verkaufen, denn so eine wollte ich schon immer mal verschenken. Letzten Freitag wurde eine deutsche Studentin Weltmeisterin an der Luftgitarre. Das Motto dieser Weltmeisterschaft im finnischen Oulu lautete „spiel Gitarre für den Weltfrieden“, so könnte ich mit meinem Geschenk Gutes tun und, falls es nicht gefällt, wäre es einfach und umweltschonend zu entsorgen. Das Üben an der Luftgitarre macht zudem keinen Lärm und darüber werden sich am meisten die Kohlmeisen freuen. <br />
<br />
Wer das wunderbare Buch <a href="http://www.kiwi-verlag.de/das-programm/einzeltitel/?isbn=978-3-462-04216-0"><u>„Die sexuellen Phantasien der Kohlmeisen“</u></a> von Jörg Metes und Tex Rubinowitz kennt, weiß, von was Kohlmeisen träumen – um so trauriger, dass es immer öfters beim Träumen bleibt. Um im zunehmenden Lärm der Städte von ihren Weibchen gehört zu werden, müssen männliche Kohlmeisen in höheren Tonlagen singen. Das hohe Gezwitscher klingt überhaupt nicht sexy und immer mehr Weibchen brennen mit einem Zugvogel oder einer Blaumeise durch. <br />
<br />
Was bleibt den männlichen Kohlmeisen dann noch außer Alkohol? <br />
<br />
Vielleicht ein Ausflug mit der S-Bahn in den Taunus. Bis es einem auffällt: Singende Meisen verbreiten ein Gefühl der Unsicherheit, das andere Fahrgäste verschreckt - und man kann mit Kanonen nicht nur auf Spatzen schießen. <br />
Dann ist auch damit Schluss.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-6760306157258462792011-08-31T21:02:00.005+02:002011-09-04T17:44:43.519+02:00Aloha from FrankfurtKennen Sie auch die Momente, in denen die Welt auf dem Kopf zu stehen scheint? Und Sie vielleicht das Gefühl haben, die Erde habe sich gerade ohne Sie gedreht? Wenn Sie sich nicht mehr auskennen? Wenn Sie zum Beispiel nicht wissen, was Sie als nächstes bestellen sollen?<br />
<br />
Ich saß kürzlich an einem der wenigen heißen Tage an einem der Tische vor einem Café auf der Berger Straße. Ich saß im Schatten, entspannt, im Einklang mit den Dingen und beobachtete drei junge Menschen auf der anderen Straßenseite, die irgendwas mit Medien machten. <br />
Ein Kameramann, einer, der dabei stand und dessen Funktion sich mir nicht erschloss, sowie eine Frau mit Mikrofon, die Vorrübergehende interviewen wollte. <br />
Die meisten der Angesprochenen winkten ab und gingen weiter. <br />
<br />
Zwischendurch las ich. Im Schatten war es angenehm und ich dachte mir, wenn ich Teil des Filmteams wäre, würde ich ein schattiges Plätzchen suchen. <br />
Sie standen in der prallen Sonne und ich stellte mir vor, dass sie stark schwitzen. <br />
Macht ja auch keinen guten Eindruck auf potentielle Interviewpartner, dachte ich mir. Vielleicht riecht es auch schon. <br />
Warum sie gerade an dieser Ecke standen und die Kamera in Richtung Höhenstraße hielten, weiß ich nicht - aus meiner Sicht gab es keinen zwingenden Grund dafür, es sei denn, der Laden an der Ecke musste unbedingt ins Bild. <br />
Vielleicht wäre einer von den dreien auch gerne irgendwoanders hin, konnte sich aber nicht entscheiden. Vielleicht litten sie an Abulie, der krankhaften Unfähigkeit, sich zu entscheiden. Gehen wir dorthin? Gehen wir dahin? Und blieben einfach stehen, zergehend in der Sonne und kaum einer der Vorrübergehenden konnte sich entschließen, ebenfalls stehen zu bleiben um später sein glühendes Gesicht im Fernsehen zu sehen. <br />
<br />
Irgendwann hatten die drei genug und gingen ein paar Meter die Straße hinauf. Der Kameramann schwenkte sein Gerät im 360° Winkel und filmte somit auch die ihm gegenüberliegende Straßenseite mit dem Café, wo ich saß. <br />
Schnell senkte ich meinen Kopf in Lesestellung und gab mir einen konzentrierten Gesichtsausdruck. Dann waren sie verschwunden und ich konnte mich wieder ernsthaft meinem Buch widmen. <br />
<br />
Da fiel mir auf, dass mein Cappuccino ausgetrunken war. Und damit fing mein Problem an. <br />
Was trinkt man um 16 Uhr im Straßencafé, wenn man kein kaffeehaltiges Getränk mehr möchte? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Diese Frage hatte sich mir noch nie gestellt. Zumindest konnte ich mich in diesem Augenblick nicht an eine möglicherweise schon einmal gegebene Antwort darauf erinnern. <br />
<br />
Mein pragmatisches Gehirn dachte sofort an Bier. <br />
Mein Gedächtnis erinnerte sich an Apfelsaftschorle. <br />
Ich dachte, es muss doch noch was anderes geben und ließ mir die Karte bringen. <br />
<br />
Und dann kam ich mir alt vor. Bionade kannte ich ja noch. Dass Rhabarbersaft hip ist, weiß ich auch irgendwoher. Anfreunden kann ich mich damit dennoch nicht. <br />
Aber was ist Aloha? Ich dachte an Elvis im Hawaii Hemd und überwand mich, die Bedienung danach zu fragen - auch auf die Gefahr hin, angesehen zu werden wie Alpöhi auf Stadtbesuch. <br />
<br />
„Sowas wie Bionade, nur nicht so süß.“<br />
<br />
Ich war ein bisschen aufgeregt. Welche Welt sich mir hier erschloss. <br />
Aloha. <br />
Das ist Exotik, das ist Sonne, Hawaii, Hula-Hula Mädchen, Blumen im Haar und jetzt vielleicht noch ein erfrischendes Getränk! <br />
Es gab drei Geschmacksrichtungen. <br />
<br />
„Dann nehme ich so ein Aloha Edelflower.“ <br />
<br />
„Elderflower, Holunderblüte“, korrigierte die Bedienung und tänzelte hinfort. <br />
<br />
Die Sonnenstrahlen hatten inzwischen meinen Tisch erreicht und ich träumte mich in eine Bar am Aloha Friday, dem Casual Friday auf Hawaii, an dem die Angestellten statt strenger Geschätskleidung ein Hawaiihemd tragen dürfen. Ein Team von Schweiss TV filmt Heidi beim Schwitzen und neben mir sitzt Elvis und spielt Ukulele. Er trägt ein rotes Hemd mit Mustern aus weißen Palmenblättern. Um 17Uhr zieht er eine Knarre aus dem Bund seiner Hose, schießt in den Monitor des Kameramannes, wischt die Rhabarbersaftgläser vom Tresen und piepst mit seltsam hoher Stimme:<br />
<br />
"It's Gin o'Clock. Aloha to the spirits!"<br />
<br />
Dann plötzlich stand die Bedienung vor mir und stellte eine Flasche mit durchscheinender Flüssigkeit und ein Glas auf den Tisch. <br />
Beim Einschenken hielt ich das Glas schräg. So, wie ich es vom Bier gewohnt bin. <br />
Ein bisschen Würde muss schließlich sein.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-76162910685614331202011-08-25T19:07:00.006+02:002011-11-20T16:08:19.260+01:00„Wir sind glücklich, weil wir lachen" (M. Kataria)Lachen. Wir sollten viel mehr lachen. <br />
Kürzlich habe ich eine Anzeige für Kurse in Lachyoga gesehen und schon ging es mir viel besser. Ich habe mir dazu ein Filmchen auf youtube angeschaut und unverzüglich kringelte ich mich vor Lachen. <br />
<br />
Das Lachen verging mir, als ich ein paar Zeitungsseiten weiter von gescheiterten Sternen las, die lediglich Zimmertemperatur erreichen und kein Licht aussenden können. <br />
Wussten Sie, dass Sterne scheitern können? Haben Sie eine Vorstellung davon, wieviel Druck auf einem kleinen Stern lastet?<br />
Klar, die großen Sterne zünden eine Kernfusion nach der anderen, aber was ist mit den Kleinen, die es nicht schaffen? Was fühlt so ein gescheiterter Stern? Allein in seiner Finsternis, kalt ist ihm und die anderen Sterne zeigen mit allen Zacken auf ihn, und ihr Strahlen lässt seine Existenz noch dunkler wirken. <br />
Wer gibt ihm Trost? Wer bringt ihn zum Lachen? Vielleicht das Fernsehprogramm? Aber nein, was lese ich da? Fernsehen verkürzt die Lebensdauer. <br />
Eine Stunde Fernsehen kostest 22 Minuten Lebenszeit. Wer dazu noch raucht, trinkt und Chips isst, braucht erst gar nicht mehr aufzustehen. <br />
Bewegung würde Abhilfe schaffen, aber jetzt sagen Sie mal einem Stern, er solle sich bewegen! Ist doch kein Planet. Dann kleben unsere Problemsterne lieber schmollend im Himmelseck und träumen davon, entdeckt und zum Star zu werden. Genau das ist jetzt geschehen. Die Wissenschaftler sind begeistert und auch wenn die Entfernung höchstens eine Wochenendbeziehung zulässt, könnte das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden. <br />
<br />
So absurd es klingt, eine Freundschaft verbindet auch den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch mit dem Dalai Lama. Letzerer war kürzlich mal wieder im Lande. <br />
Er könne sich vorstellen, als Honigbiene wiedergeboren zu werden, scherzte Seine Heiligkeit. <br />
Auf dem dazugehörigen Bild trug er wie immer einen gelb-güldenen Überwurf und lächelte schelmisch – und sah aus wie eine Parallelinkarnation von Willi aus Biene Maja. <br />
<br />
Überhaupt, was das Äußere betrifft, hat es der Dalai Lama einfach. Von einem Mann in seiner Position erwartet man keine Extravaganzen sondern ein traditionelles Kostüm und einen bescheidenen Haarschnitt. Die erlauchten Füße steckt er dazu gerne in Zehentreter, sogenannte Flipflops. Bescheiden ist der Mann, bescheiden wie der Sommer 2011, der allerdings die Grenzen des modisch Möglichen neu definiert. <br />
<br />
Die Sommernacht 2011 bewegt sich zwischen Flipflops und Wollmütze. In der Frankfurter Bahnhofsviertelnacht habe ich gesehen, dass beides an einem Abend möglich ist, aber vielleicht unterlag ich auch nur einer Halluzination des Welle-Teilchen-Dualismus, der besagt, dass jeder Mensch zugleich einen Sandalen- und einen Wollmützen-Charakter hat, aber je nach Körperausdünstung nur der eine oder der andere in Erscheinung tritt. <br />
Immerhin, die Menschen nehmen den Sommer langsam mit Humor. Gestern sagte einer im Laden: „Des is die Rache vom Kachelmann“. Und lachte. <br />
Ha, ich gehe jetzt zum Lachyoga und wunder mich über gar nichts mehr.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-12154275273656368902011-08-23T18:37:00.005+02:002011-09-09T12:50:11.673+02:00Ein Fanatiker in der StadtbüchereiErst dachte ich, es mit einem Verschrobenen zu tun zu haben, dann, mit einem Verrückten, einem Wahnsinnigen. Inzwischen bin ich mir sicher: Es ist ein Fanatiker. Ein wahnsinniger Fanatiker.<br />
<br />
Er verfolgt mich, vielleicht verfolge ich auch ihn. Die Grenzen verwischen. Ich weiß nicht, wer er ist, wo er ist, aber wohin ich komme, da war auch er. <br />
<br />
Vielleicht ist es auch eine Frau. Ich weiß wenig über diese Person, aber ein Mensch muss es sein. Sie liest und sie nimmt hin und wieder einen Bleistift zur Hand um etwas durchzustreichen: englische Lehnwörter. <br />
<br />
Egal, welches Buch ich mir in der Stadtbücherei ausleihe, der Fanatiker war schon da und hat durchgestrichen. Kleinlich und ohne Sinn und Verstand. Ein paar Beispiele aus dem Buch von <a href="http://www.amazon.de/gp/product/3423209275/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&tag=meinblogwalterblogspot-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=3423209275"><u>Juan Moreno, Von mir aus: Wahre Geschichten</u></a><img src="http://www.assoc-amazon.de/e/ir?t=&l=as2&o=3&a=3423209275" width="1" height="1" border="0" alt="" style="border:none !important; margin:0px !important;" />. Da liest man von der „Ostband“ „City“. Sowohl „City“ als auch „-band“ wurden durchgestrichen. Ebenso das „-song“ von „Steuersong“ oder die Worte „clever“ und „surfte“ usw. usf. Er lässt weder „ok“ noch „durchgecheckt“ stehen, penibel sind alle irgendwie aus dem englischen kommenden Begriffe durchgestrichen. <br />
<br />
Und es betrifft nicht nur ein Buch. Nein! Jedes zweite Buch, das ich in die Hand bekomme, wurde von diesem Wahnsinnigen bearbeitet. Unterschiedlichste Werke, bekannter und weniger bekannter Autoren. Was ist das für ein Mensch?<br />
Und warum scheint er die gleichen Bücher zu lesen wie ich? Das macht mir Angst. Gespaltene Persönlichkeit und so. Man hört so viel... weiß ich, mit was ich die Nächte, wenn ich angeblich schlafe, zubringe? <br />
Auch mich ärgern manche Anglizismen. Auf „das macht Sinn“ und „am Ende des Tages“ verzichte ich genau so gerne wie auf das Apostroph bei „Peter’s“. Aber deswegen jedem kleinen Lehnwort den Garaus machen? Skrupellos in Büchern anderer Leute rumkritzeln, zu streichen und zu verbessern? No, not me. <br />
<br />
Das muss ein wirklicher Fanatiker sein. <br />
Der Begriff Fanatiker kommt von lateinisch fanaticus. Das bedeutet göttlich inspiriert zu sein, in rasender Begeisterung, von der Gottheit ergriffen. Nun ist mit Göttern viel passiert, seit die Römer nicht mehr Latein reden und schon manch einer hat für göttliches Gebot gehalten, was nur leerer Schall oder schlicht Unsinn war. Der verrückte Bruder des Unsinns ist bekanntlich der Wahnsinn, mit dessem Wortteil „Wahn“ irrige Vorstellungen bis zwanghafte Einbildungen benannt werden. Was für eine arme Sau muss das sein, der die Welt verbessern will indem er Wörter in Büchern einer öffentlichen Bibliothek durchstreicht? Ein Fanatiker eben. <br />
Doch er macht Fehler. Bei „be happy“ hat er das „be“ übersehen, bei „swimmingpool“ das „swimming“ – aber, was soll ich sagen? Shit happens, nobody's perfect und Idiot ist ja auch ein Wort aus einer anderen Sprache.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-90458319953160401332011-08-18T12:59:00.012+02:002011-09-09T12:51:57.740+02:00Sommer, lebende Fossilien und ewige Idioten.Hier wieder die Wochenschau mit großen und kleinen Nachrichten der letzten Tage.<br />
<br />
Gestern, in unserem trauten Heim: Die Dame meines Herzens schneuzte sich laut trompetend die Nase und ich befürchtete, gleich stünden drei kleine Elefanten unter unserem Fenster, Rüssel und Augen nach oben gerichtet und riefen aufgeregt: „Mama?“<br />
<br />
Überhaupt war einiges mit Tieren die letzten Tage. <br />
<br />
Zum Beispiel lebende Fossile. Ein aalartiges Wesen hat sich 200 Millionen Jahre in einer Höhle in der Südsee <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,780752,00.html" target="_blank" ><u>versteckt</u></a>. Jetzt wurde es entdeckt und mit dem schönen Namen Protoanguilla palau bedacht. Man fragt sich, wer und was kriecht noch alles von irgendwoher in die Öffentlichkeit? Mehr dazu später unter dem Stichwort "lebende Idioten". <br />
<br />
In Frankfurt vermutet man lebende Fossile vielleicht im „Mampf“ im Sandweg, wo der Wirt die Preise in D-Mark ausruft und in Euro abkassiert. <br />
Aber das ist nur so ein Zwischengedanke.<br />
<br />
Als Fossil könnte man auch Günter Grass bezeichnen. Der hat sich allerdings nie versteckt und kann mitunter auf die Nerven gehen. <br />
Doch letzte Woche habe ich ihn mal richtig lieb gewonnen und war froh, dass wir ihn haben, in unserem gar nicht so trauten Deutschland. Und das hat mit den lebenden Idioten zu tun: <br />
<br />
In einem Beitrag bei 3Sat <a href="http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/156133/index.html" target=_blank ><u>Kulturzeit</u></a> wurde gezeigt, wie Mitglieder der <a href="http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/neue-rechte" target=_blank ><u>Neuen Rechten</u></a> eine Lesung von Grass mit Plakaten und Zwischenrufen stören. <br />
<br />
Götz Kubitschek, Großagitator der Neuen Rechten, sagt dazu: <br />
"Wenn wir da anders drauf gewesen wären, dann wären wir auf die Bühne gegangen ins Scheinwerferlicht und hätten ihm das Mikrofon abgenommen und gesagt: 'Opa setz' dich hin, du bist jetzt mal ruhig. Jetzt geht es um etwas ganz anderes hier.' Oder wir hätten seinen Wein ausgetrunken, der da oben auf der Bühne stand. Oder keine Ahnung, irgendwas richtig subversives (Quelle: <a href="http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/156133/index.html" target=_blank ><u>3sat Kulturzeit</u></a>)<br />
<br />
Erstens ist es nicht subversiv sondern kindisch, Günther Grass den Wein wegzutrinken, und zweitens kann man denn nicht anders subversiv sein als mit rechter Scheiße? <br />
<br />
Sie nennen sich selber Rechtsintellektuelle und verbrämen ihre Ausländerfeindlichkeit und ihr Nazi-Weltbild mit pseudo-vernünftiger Sprechweise. <br />
<br />
Ihre Kinder heißen Brunhilde, Undine oder Ingeborg und darüber müssen sie nicht mal lachen. Unsympathisches Volk, diese Rechtsnationalen. Pfui, pfui. <br />
<br />
Den sehenswerten Beitrag von Kulturzeit findet man <a href="http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=26378" target=_blank ><u>hier</u></a><br />
<br />
Am Ende noch zu erfreulicheren Dingen: <br />
Der Sommer ist da. Es ist warm, sogar heiß, Bienen und Fliegen besuchen mich in unserer Küche und draußen tragen die Menschen schweinchenrosa Poloshirts. Der verwegene Mann auch gerne mit hochgestelltem Kragen. <br />
<br />
Wer jetzt Augen und Ohren und alle Sinne beisammen hat, kann erleben, wie schön eine vielfältige bunte Welt ist - und wie vollkommen überflüssig rechte Gesinnungsgenossen sind.<br />
Herzlich willkommen hingegen sind drei kleine Elefanten. Wer sie trifft, schicke sie bitte zu der Dame meines Herzens. Die kann nämlich Elefantensprache.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0Frankfurt am Main, Deutschland50.1114451 8.680615399999965149.9980421 8.4758358999999643 50.224848099999996 8.8853948999999659tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-63255727656038843542011-08-15T20:00:00.079+02:002012-01-08T12:25:56.401+01:00Soviel Zeit muss seinWo immer man auf andere Menschen trifft, gibt es Grund, sich zu ärgern. Das klingt etwas übertrieben. Wer schon einmal hundsalleine in der Mitte einer Wüste irrte, wird sich gefreut haben über den Anblick eines plötzlich auftauchenden Menschen.<br />
Zumindest bis er ihm gegenüber stand. <br />
Aber das sind müßige Gedanken in einer Welt voller Supermärkte, Bahnsteige und Straßenfeste. <br />
Wer will behaupten, dass er noch nie einen verstohlenen Kampf um den Platz an der Supermarktkasse ausgetragen hat oder am Bahnsteig sich gestört sah durch gepäckbeladene Unholde mit fahrlässigem Körpergefühl? <br />
Manche gehen zu Straßenfesten nur, um hinterher zu erzählen, wie voll es war und dass es immer schlimmer wird. Voll schlimm. <br />
<br />
Ich gehe oft und gerne in Cafés um zu lesen. <br />
<br />
Dabei bin sich sehr geräuschempfindlich. Wenn sich jemand am Nachbartisch den Kopf kratzt, schrecke ich ob des dabei entstehenden Geräusches hoch und schaue verärgert hinüber. <br />
Auch sollte man sich in meiner Gegenwart weder allzu laut unterhalten noch flüstern – bitte sehr, das Zischeln enerviert ganz gewaltig. <br />
<br />
Eine Melange aus unaufgeregten, leicht melodiösen Stimmen in mittleren Tonlagen und Café-üblichen Klängen, ein umfassendes Hintergrundrauschen, aus welchem einzelne Bedeutungen nicht mehr zu hören sind, wäre meiner Konzentration sehr zuträglich. <br />
<br />
Leider ist mir das Glück einer solchen Atmosphäre selten beschieden.<br />
<br />
Statt dessen: <br />
<br />
„Mit mir kann man verünftig reden“<br />
<br />
Sagt zum wiederholten Male ein höchstens 25 jähriger Schnösel mit pubertärer Stimme. <br />
Ich versuche, zu ignorieren und mich in mein Buch zu versenken. Allein, es mag mir nicht gelingen. Zu aufdringlich ist die Stimme des Schnösels, zu laut und zu penetrant der Tonfall. <br />
So höre ich, dass er kein Problem damit habe – und jetzt will ich auch wissen, mit was er verdammt nochmal kein Problem hat. Denn Schnösel klingt nach einer ganzen Freud'schen Couchgarnitur voller Probleme. <br />
<br />
„Da steh’ ich drüber“<br />
<br />
Es geht um Streit im Büro. Das kennen wir alle: unangenehme Kollegen, vertrackte Situationen, Meinungsverschiedenheiten, Konkurrenz, Interessenkonflikte und was es sonst noch so alles gibt.<br />
Aber, Originalton Schnösel: <br />
<br />
„Da steh’ ich drüber“ (er wiederholt seine Lieblingsphrasen ungeniert)<br />
<br />
Das sei er gewohnt. In der Schule wurde er schon immer gehänselt. <br />
<br />
Ich klappe mein Buch endgültig zu und schaue hinüber. Er trägt ein dezent gestreiftes Hemd, dass nach Karriereplanung ausschaut und hat scheitel-gegeltes kurzes schwarzes Haar. Vor ihm ein gewaltiges Stück Kuchen und ihm gegenüber ein blasser junger Mann mit Dreitagebart und krummen Rücken. <br />
<br />
Ich ahne, dass der Kuchen nicht gegessen sein wird, bevor nicht die ganze Lebensgeschichte erzählt ist. Und der Widerstand seines Gesprächspartners scheint längst gebrochen zu sein. <br />
<br />
„Ich hab ein fotografisches Gedächtnis“<br />
<br />
Aha, denke ich mir und erfahre, dass er in der Schule an einem Abend gelernt hat, wofür andere mindestens drei Tage brauchten. <br />
<br />
„Aha“, sagt jetzt sein Gegenüber, „hast du Abitur?“<br />
<br />
„Realschule“, sagt Schnösel, aber „fotografisches Gedächtnis“ – schon immer, deswegen konnten ihn die anderen nicht leiden.<br />
<br />
Aber da stehe er drüber und wenn der eine Kollege jetzt ein Problem habe, solle er ihn persönlich ansprechen. Schließlich könne man mit ihm vernünftig reden. <br />
<br />
Bevor ich darüber sinnieren kann, was er unter vernünftig versteht und ob er auch dabei Monologe halten würde, wendet er plötzlich den Kopf und sieht mich an. <br />
Wahrscheinlich habe ich geglotzt. Einmal sah ich ein böse schauendes Gesicht mit zusammengezogenen Augenbrauen in der S-Bahn und erschrak, als mir klar wurde, dass dies mein Spiegelbild im Plexiglas ist. <br />
Ich nehme an, auch jetzt zeigte mein Gesichtsausdruck Missfallen und, wenn Gott will, eine Spur Verachtung. <br />
<br />
Schnösel schiebt sich ein Stück Kuchen in den Mund und während er kaut, schaut er noch einmal rüber. <br />
Lese ich in seinen Augen Unsicherheit? Verachtung? Interesse? <br />
Nein, gar nichts entdecke ich da. Die Augen blicken so selbstbezogen wie seine Phrasen tönen. <br />
Vielleicht dachte er, was ist denn das für ein Depp, hockt im Café, hat ein Buch dabei und liest nicht – oder: kommt alleine mit Buch ins Café, so ein komischer Kauz – oder einfach nur: Was glotzt der mich so an?<br />
<br />
Aber wahrscheinlich dachte er einfach an sich und seine Welt und was es dazu noch alles zu erzählen gäbe. <br />
<br />
Er wendet sich dem Kerl mit dem krummen Rücken zu und nimmt seinen monotonen Monolog wieder auf. <br />
<br />
Wenn die Kollegen das so machen würden, wie er es gesagt hat, ginge es viel schneller. Aber die seien neidisch und redeten hintenrum über ihn. <br />
<br />
Mir vergeht das Verlangen, ihm ordentlich unvernünftig das Gesicht in den Kuchen zu drücken und dabei „Schnauze!“ zu brüllen – <br />
<br />
Ich zahle und räume das Feld, und falls ich ihn jemals im Supermarkt sehe, werde ich nicht versuchen, an der Kasse schneller zu sein, sondern so lange meinen Wagen durch den Laden lenken, bis ich sicher bin, er ist weg. <br />
<br />
Soviel Zeit muss sein.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0Frankfurt am Main, Deutschland50.1114451 8.680615399999965149.9980421 8.4758358999999643 50.224848099999996 8.8853948999999659tag:blogger.com,1999:blog-2557556067883741421.post-29895618707494988582011-08-12T14:42:00.001+02:002011-08-12T20:25:42.893+02:00Stresstest mit der Bunten am Pfandautomaten vor der HerrentoiletteUnd hier wieder die Wochenschau. Diesmal mit Auffälligkeiten der letzten drei Wochen. <br />
<br />
Esl lässt sich beobachten, dass ein gewaltiges Misstrauen gegenüber dem Pfandflaschen-Automaten in unserem Nahkauf um die Ecke besteht. <br />
Man schiebt eine Flasche in eine runde Öffnung, der Automat dreht die Flasche um ihre Achse und scannt dabei ihren Strichcode, dann zieht er sie in die Tiefen seiner Eingeweide. Es macht „zisch“ und ein grünes Lichtchen lädt zum Einlegen einer neuen Flasche ein. <br />
Simpel, aber der Teufel ist mehr als nur ein Eichhörnchen und wer will schon von einem Pfandautomaten betrogen werden?<br />
<br />
Das Misstrauen zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. <br />
Banker, Penner, Hausfrauen; Deutsche, Türken, Schwarze, Weiße und auch Gelbe (um nur ein paar zu nennen) schauen skeptisch dem verschwundenen Pfandträger hinterher. Sie warten, wie eine Mutter nach einem Löffel Brei wartet bis das Baby geschluckt hat und bereit für die weitere Fütterung ist, dann erst nehmen sie die nächste Flasche in die Hand und werfen sie mit schneller Bewegung in die Öffnung. <br />
<br />
Sie argwöhnen, dass der Automat eine Flasche zwar hinunter schlingen, aber nicht mitzählen könnte. <br />
Doch das ist ausgeschlossen, denn der Automat ist, wie gesagt, simpel: Erst kommt das Zählen, dann das Fressen. Was er nicht zählen kann, spuckt er wieder aus. Trotzdem: Man weiß ja nie. <br />
<br />
Man weiß ja auch nicht, was bei "<strong><a href="http://www.bunte.de/" target=_blank >Bunte</a></strong>" los ist. <br />
Kürzlich las ich, die Bunte entlasse ihren Politik Chef. <br />
<br />
Politik Chef der Bunten?<br />
Brauchen sie nicht mehr, war meine spontane Annahme. Kann man streichen.<br />
<br />
Aber nein, so schwarz-weiß ist es nicht in der bunten Welt investigativer People-Magazine. Wegen unlauterer Recherchemethoden hat das Blatt den Chef der Politik und eine weitere Redakteurin entlassen.<br />
Unlautere Methoden? Kann man sich gar nicht vorstellen bei der Bunten. <br />
<br />
Vorstellen kann ich mir hingegen, dass der Begriff "Stresstest" auf weitere Lebensbereiche ausgedehnt wird. Stresstests an der Käsetheke, in Beziehungen und an Pfandautomaten. <br />
Ich sehe schon Sigmar Gabriel im nächsten Wahlkampf, wie er der Kanzlerin zuruft: "Sie haben vier Jahre lang den Stresstest nicht bestanden!"<br />
Und Frau Merkel antwortet: "Und Sie kommen nie über die Käsetheke hinaus!"<br />
<br />
Und somit wäre ich vorerst mit meinen lauteren und stressfreien Recherchen am Ende. Nur so viel sei noch gesagt: <br />
Die Herrentoilette der Stadteilbibliothek Sachsenhausen soll bitte von den Nutzerinnen in einem sauberen Zustand hinterlassen werden. <br />
Ich habe nicht überprüft, ob an der Damentoilette ein ähnlicher Zettel hängt, dass diese von den Nutzern sauber zu halten sei, kann dies aber auf Wunsch nachholen. <br />
<br />
Viele Grüße aus Frankfurt und bis zur nächsten Woche. Ihre meinblogwalter Wochenschau.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml"><img src="http://www.feedburner.com/fb/images/pub/feed-icon32x32.png" alt="" style="border:0"/></a><a href="http://feeds.feedburner.com/blogspot/ggEqJ" title="Subscribe to my feed" rel="alternate" type="application/rss+xml">Subscribe in a reader</a></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07794337569729349671noreply@blogger.com0